Zu Beginn der Woche hatten die Arbeitnehmervertreter die Führungsspitze der Volkswagen AG angegriffen. Die Gewerkschaft und die VW-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo hatten unmissverständlich klargemacht, was sie von den Sparplänen des Konzerns halten. „Wir sind ziemlich viele. Und wir sind alle ziemlich sauer”, sagte Cavallo bei einer freiwilligen Kundgebung vor dem Schloss Herrenhausen in Hannover, an der nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall mehr als 3.000 Mitarbeiter von VW teilgenommen haben.


"Maximale Kampfsage"

 

Während VW die Pläne zur Aufkündigung von Haustarifverträgen sowie die restlichen Sparpläne am 2. September öffentlich gemacht hat, ist das Unternehmen bei VW Sachsen bereits einen Schritt weiter gegangen. Dort hat VW bereits am vergangenen Dienstag die Beschäftigungssicherung aufgekündigt. Für die Arbeitnehmervertreter sei das eine „maximale Kampfansage”.

 

Die Gewerkschaft fordert 7 Prozent mehr Lohn und eine Beschäftigungssicherung bis 2030. 

 

VW lehnt Forderungen der Gewerkschaft ab

 

Am Tag der ersten Verhandlungsrunde hat VW klar gemacht, dass man die Forderung der Gewerkschaft IG Metall nach einer Entgelterhöhung von 7 % ablehnt. „Wir können VW nur zukunftssicher aufstellen, wenn wir wettbewerbsfähig sind. Dafür benötigen wir eine nachhaltige Kostenentlastung und eine zukunftsfeste Struktur unserer kollektiven Arbeitsbedingungen im Haustarifvertrag“, sagt Arne Meiswinkel, Verhandlungsführer der Volkswagen AG und Personalvorstand der Marke Volkswagen Pkw im Zuge der ersten Tarifverhandlungsrunde in Hannover. Die erste Verhandlungsrunde dauerte 3 Stunden.

 

Bis zum 30. November gilt eine sogenannte Friedenspficht. Das bedeutet, dass die Gewerkschaft erst ab dem 1. Dezember zu Streiks aufrufen darf. Und IG-Metall-Verhandlungsführer Thomas Gröger rät der VW-Konzernspitze sich diesen Tag zu merken: "Die Herrn Blume und Schäfer (VW-Markenchef Thomas Schäfer, Anm.) sollten sich einen Tag dick und fett im Kalender einkreisen: den 1. Dezember. Da wird nicht nur das erste Türchen am Adventskalender aufgemacht. Sondern ab 00:01 Uhr sind an diesem Tag Warnstreiks möglich."