„Menschen, die einen Neuwagen kaufen, sind meist um die 40 Jahre, Menschen, die ein Premiumfahrzeug kaufen, sind meist jenseits der 50 Jahre. Warum das so ist, ist eigentlich selbsterklärend.
Was aber nicht selberklärend ist, ist die Unzufriedenheit jener fortgeschrittenen Semester mit ihren Premiumfahrzeugen. Die Eigentümer oder Besitzer dieser Fahrzeuge sind mit der überbordenden Elektronik, welche noch dazu sehr fehleranfällig ist, durchaus überfordert. Einige Nutzer solcher Fahrzeuge äußern mittlerweile den Wunsch, ein neues Fahrzeug zu kaufen, welches jedoch ohne komplexer Elektronik – ausgenommen Navigationsgerät – ausgerüstet ist.
Die IT-Nerds, die in den Entwicklungsabteilungen sitzen, vermeinen, dass jeder Käufer eines Premiumfahrzeugs, sich mit dem Fahrzeug auseinandersetzen will und kann. Das beginnt mit den Handbüchern für diese Fahrzeuge, die oft mehr als 300 Seiten umfassen. Menschen, die sich ein solches Fahrzeug leisten, haben in der Regel keine Zeit, sich mit diesen Dingen zu beschäftigen.
Was sich alle diese Kunden wirklich wünschen, sind weniger fehleranfällige Fahrzeuge, aus welchen die Elektronik mit Ausnahme von ganz wenigen Gadgets verbannt ist. Damit sollten auch die Aufenthalte in der Werkstatt für die berühmten Updates der Vergangenheit angehören.
Die Premiumhersteller sollten mehr auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden Rücksicht nehmen.
Komm.-Rat Prof. Burkhard W.R. Ernst ist Bundesgremialobmann-Stv. des Fahrzeughandels, Obmann des Vereins „Mein Auto“ und GF der Rainer Kraftfahrzeughandels GmbH.
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