Das Testteam des ARBÖ, des ACE Auto Club Europa und der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH hat Sommerreifen von Premiumherstellern wie Continental oder Michelin durch günstigere Produkte wie beispielsweise von Austone oder Milestone ergänzt. Die Tests wurden auf dem Triwo-Testgelände bei Frankfurt durchgeführt. Testfahrzeuge waren ein Opel Astra Sportstourer für die Objektiv-Tests und ein VW Golf VII Variant für die Subjektiv-Tests.
Der Bremstest – gebremst wurde aus Tempo 100 bis zum Stillstand – hätten die Reifen der unterschiedlichen Hersteller eine deutliche Spreizung gezeigt. Während der Reifen von Continental bereits nach 33,7 Metern zum Stehen komme, gelinge das mit dem Austone-Reifen erst nach 38,2 Metern. Der Unterschied von 4,5 Metern entspreche einer ganzen Wagenlänge oder ob das Fahrzeug vor oder auf dem Zebrastreifen zum Stillstand komme. Das Mittelfeld sei ziemlich ausgeglichen und unterscheide sich zum Teil nur um wenige Zentimeter.
Das Testteam habe beim Nasstest die Geschwindigkeit auf 80 km/h reduziert und eine Vollbremsung durchgeführt. So wie beim Bremsmanöver auf trockener Fahrbahn sei auch auf nassem Asphalt der Continental der Klassenprimus und bleibe bereits nach 27,4 Metern stehen. Dahinter lägen die Werte relativ eng beieinander. Einzig die beiden günstigsten Modelle von Milestone und Austone hätten rund vier Meter mehr Bremsweg benötigt.
Noch eklatanter hätten sich die Unterschiede beim Handlingparkours auf nasser Fahrbahn gezeigt. Platz eins belege hier allein der Continental. Er überzeuge durch guten Grip sowie durch wirklich gutes und ausgewogenes Lenkverhalten mit guter Rückmeldung für den Fahrer oder die Fahrerin. Gleich drei Reifen habeTestfahrer Henning Renner als Verlierer dieser Kategorie eruriert: Austone, Milestone und Berlin. „Sie fahren sich unsicher, haben teils zu viel übersteuert, sind vom Lenkverhalten unpräzise, mit deutlich weniger Grip, und man hat während des Beschleunigungsvorgangs mit mehr Untersteuern zu kämpfen.“ Sein Urteil ist klar: „Diese Reifen können in einer Notsituation ein Sicherheitsrisiko darstellen.“
Beim Aquaplaning-Test habe sich so manche Platzierung gedreht. Sei Maxxis beim Nass-Bremsen noch auf Platz zwei gelegen, sei er beim Aquaplaning in der Kurve auf den letzten Platz gerutscht. Vredestein sei vom Mittelfeld auf Platz 1 gerückt und liege mit deutlichem Abstand sogar vor dem Continental. Milestone, beim Bremsen immer auf den hinteren Rängen, habe es hier ins Mittelfeld geschafft.
Die Ergebnisse hätten unterstrichen, wie wichtig es sei, die Reifen in allen Kategorien intensiv zu testen. Nur ein wirklich sicherer Pneu bringe eine konstant gute Leistung. Neben den Aspekten der Verkehrssicherheit seien auch Vorbeifahrgeräusche und Rollwiderstand bewertet worden. Gesamtsieger im ARBÖ-Test sei klar der Continental. Er habe in allen Disziplinen der Verkehrssicherheit überzeugen können und biete „in unserem Testfeld die größte Sicherheit“, wie der ARBÖ mitteilte. Einziger Makel: Er sei von allen Reifen der lauteste und auch der teuerste. Sehr empfehlenswert seien zudem Vredestein, Michelin und Pirelli.
Durchgefallen und damit nicht empfehlenswert sei Austone. Milestone und Berlin seien in der Gesamtwertung nur bedingt empfehlenswert. Doch in den Disziplinen der Verkehrssicherheit seien sie auch durchgefallen: Die Ergebnisse beim Bremsen und Nasshandling seien eindeutig. Sie könnten lt. ARBÖ „ein Sicherheitsrisiko darstellen und somit auch andere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringen“.
Detailierte Testergebnisse finden Interessierte in unten angefügtem PDF.