ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl: „Warnwesten können Leben retten – wenn sie so funktionieren, wie sie sollen. Mangelhafte Westen sind hingegen lebensgefährlich, weil man im schlimmsten Fall erst dann feststellt, dass man nicht gesehen wird, wenn es zu spät ist.“

Das gelte für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, Kfz-Lenker, die z. B. im Falle einer Panne aussteigen, Fußgänger, Radfahrende, Kinder – für sie alle sei gegenseitiges Sehen und Gesehenwerden essenziell.

Getestet wurden 14 Warnwesten für Kinder und Erwachsene aus dem Online-Handel. „Zunächst haben wir in einem Schnelltest anhand einer Referenzkarte überprüft, ob die Rückstrahlstärke der Reflexionselemente – oft auch 'Leuchtstreifen' genannt – der gesetzlichen Norm entspricht. Das war bei 9 der 14 Modelle der Fall, der Rest reflektierte nicht annähernd genug Licht, um die Norm zu erfüllen“, so Kerbl. Eine weitere Untersuchung in einem zertifizierten Lichtlabor habe die Ergebnisse aus dem Schnelltest bestätigt – lediglich eine Kinderweste, die vorher durchgefallen war, habe den genaueren Test unter Laborbedingungen bestanden. 

 Beim Kauf einer Weste sollte man unbedingt darauf achten, dass es einen Hinweis auf die Normierung (EN ISO 20471) gibt – in der Regel reicht ein Blick auf das eingenähte Label. Im Falle einer Online-Bestellung rät ÖAMTC-Experte Kerbl, die Produktbeschreibung genau zu lesen – ist dort die Normierung nicht angegeben, sollte man sich anderweitig umschauen.

Egal, ob bereits vorhanden, online oder im stationären Handel gekauft: Wer wissen möchte, ob die eigene Warnweste genügend Leuchtkraft hat, sollte einen Selbstversuch starten. Kerbl: „Richtet man eine Taschenlampe oder das Smartphone-Licht in Kopfhöhe direkt auf die Warnweste, sollte sie bei einem Abstand von etwa drei Metern strahlend weiß reflektieren. Mangelhafte Modelle leuchten hingegen kaum heller als ein weißes Blatt Papier.“