Wer dieser Tage Radio hört, mag ob der Fülle an Werbungen für Autos erstaunt sein: Da wirbt Seat mit dem Slogan „Die Party ist noch lange nicht vorbei“ mit dem günstigen Ibiza, eine Minute später bieten diverse Stellantis-Marken ihre Fahrzeuge zu einem günstigen Fixzins-Satz, und Hyundai preist seit Jahresbeginn seine Tageszulassungen an. Ein Spiel, das jene, die die Branche seit Jahren verfolgen, gut kennen: In den ersten Wochen des Jahres dominieren bei Hyundai die Tageszulassungen. Es sind viele jener 2.742 Fahrzeuge, mit denen die koreanische Marke im Dezember Platz 1 in der Statistik erreichte, noch vor dem Allzeit-Primus Volkswagen mit 2.667 Einheiten.

Doch während Porsche-Holding-Vorstandssprecher Dr. Hans Peter Schützinger betont, dass man „den Absatz nicht künstlich befeuert“ habe und „hinter unseren Autos auch echte Kunden stehen“, geht man bei Hyundai ganz bewusst einen anderen Weg. Einen Weg, der sich seit Jahren bewährt hat – und den die Händler und Kunden kennen: Zu Jahresbeginn operiert man mit Tageszulassungen aus dem Dezember des Vorjahres zu günstigen Preisen. Auch wenn mancher in der Branche die Nase rümpfen mag ob dieses Geschäftsmodells: Erfolgreich ist man damit allemal, wie das Halten des 5-Prozent-Marktanteils jeweils zu Jahresende zeigt.

Jeder Importeur macht jene Geschäfte, die er für die besten hält: Das beginnt schon beim Vertriebsweg, wobei die Hauptfrage – Umstieg auf die Agentur oder traditioneller Handel – üblicherweise vom Hersteller vorgegeben wird. Doch was man dann daraus macht, ist Spielwiese der Importeursmitarbeiter und -mitarbeiterinnen. Dass man da manchmal erfrischende neue Ansätze wählt, ist erfreulich, auch wenn der eine oder andere Händler anfangs vielleicht etwas schlucken mag.

Möge uns diese Vielfalt noch lange erhalten bleiben! Es gibt nichts Schlimmeres als einen Einheitsbrei!

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