A&W: Mitsubishi kam im 1. Halbjahr auf einen Marktanteil von 0,88 Prozent, nachdem es in den ersten 6 Monaten des Vorjahres 0,94 Prozent waren. Sind Sie damit zufrieden?

René Wagner: Im Großen und Ganzen sind wir sehr zufrieden. Wir haben um genau 100 Einheiten mehr zugelassen als im Vorjahr. Da der Markt heuer, getrieben durch Backorders und taktische Zulassungen beim Mitbewerb, massiv stärker ist als 2022, haben wir unsere ursprüngliche Einschätzung, wonach wir bei 1,2 bis 1,5 Prozent Marktanteil liegen werden, noch nicht erreicht. Doch wir und unsere Händler sind davon überzeugt, dass wir im 2. Halbjahr mit unserem neuen ASX die Reiseflughöhe und spätestens mit dem Colt-Launch unseren -gewünschten Marktanteil erreichen werden.

Die Modellpalette von Mitsubishi ist relativ klein, im Herbst kommt als viertes Modell der Colt. Ist eine Ausweitung geplant?

Wagner: Wir haben den Marktanteil von rund 1 Prozent mit 2 Modellen bis Mai 2023 erreicht, da der ASX ja erst neu im Mai 2023 hinzugekommen ist. Sowohl Space Star und Eclipse Cross PHEV laufen auf einem zufriedenstellenden Niveau. Wenn man nur 3 Modelle hat, muss jedes davon performen, man darf bei keinem Modell Schwächen zeigen. Produktionsbeginn für den Colt ist im September, sodass das Fahrzeug Ende Oktober in den Schauräumen steht. Wir haben beim Colt knapp 10.000 Fahrzeuge im Bestand. Ich bin davon überzeugt, dass der Colt unser Volumenmodell für die Zukunft sein wird. Damit schlagen wir genau in die Kerbe der leistbaren Mobilität.

Sie haben die Zahl der Händler in den vergangenen Jahren nicht reduziert, sondern sogar neue Partner gewonnen. Wieso gehen Sie diesen Weg?

Wagner: Wo sich andere Hersteller aus der Region zurückziehen, gehen wir hinein. Unsere Händler bieten Dienstleistungen, die andere Marken in manchen Regionen nicht mehr anbieten können. Wir haben aber immer Wert daraufgelegt, dass wir nur dort neue Händler nehmen, wo wir weiße Flecken haben. Priorität ist es immer, die bestehenden Partner nicht zu übergehen.

Wie hoch sind die Investitionskosten für einen Händler, wenn er Mitsubishi neu hinzunimmt?

Wagner: Mein Credo ist, dass das Investment mit den ersten Fahrzeugen, die der Händler verkauft, verdient sein muss. Wichtig ist eine markenkonforme Visibilität der Marke Mitsubishi am Standort.

Ist der Outlander, den Sie den Händlern im November 2022 bei der Händlertagung in Mattighofen noch inoffiziell gezeigt haben, nun schon fix?

Wagner: Ja, das Auto kommt fix 2024. Die Produktion startet im September 2024, noch vor Jahresende werden die ersten Fahrzeuge bei uns sein. Das Auto kommt aus japanischer Produktion mit der bewährten Technologie und den vollen Mitsubishi-Genen.

Jahrzehntelang war der L200 eines der wichtigsten Produkte bei Mitsubishi. Besteht eine Chance, dass es einen neuen Pick-up geben wird?

Wagner: Der L200-Nachfolger wurde heuer in Japan für die asiatischen Märkte präsentiert. Eine Entscheidung, ob und in welcher Motorisierungsform das Fahrzeug nach Europa kommt, ist noch nicht getroffen.