A&W: BYD hat im 1. Halbjahr in Österreich 312 Neuzulassungen erzielt. Sind Sie damit zufrieden?

Danijel Dzihic: Für uns war es, eingebettet im Denzel-Konzern, ein Raketenstart: Man muss ja bedenken, dass wir in diesem Halbjahr erst ein Händlernetz in Österreich aufgestellt haben, das jetzt zu 90 Prozent fertig ist. Wir hatten fünf Mal so viele Bewerber, haben also vier Fünftel davon abgesagt. Aber das Fünftel, das wir haben, sind genau jene Vollprofi-Unternehmer, die mit uns gemeinsam gestalten wollen. Man muss den Kunden die Autos dort zeigen, wo viele Leute sind, also etwa in Einkaufszentren.

Die momentanen Verkaufszahlen werden auf Dauer nicht ausreichen, um ein profitables Geschäft zu erzielen. Welche Perspektiven haben Sie?

Dzihic: Alle BYD-Händler sind bereit zu investieren, um die Marke unter die Leute zu bringen. -Unser Plan, heuer 1.000 Fahrzeuge zuzulassen, ist nach wie vor aufrecht. Mein persönliches Ziel ist es, mit BYD noch in diesem Jahrzehnt in Österreich fünfstellig zu werden. Die Marke hat das Potenzial dazu, im Elektroauto--Bereich in Österreich die klare Nummer 1 zu sein. Das kann auch erst in 10 oder 15 Jahren sein, aber irgendwann ist es so weit.

Welche Modelle folgen als nächste?

Dzihic: Der Dolphin, in der Größe eines VW Golf, kommt im Oktober zum sensationellen Preis eines Verbrenners. Wir sprechen von der Demokratisierung der Elektromobilität. Waren bisher 70 Prozent der Kunden Fuhrparks, so werden wir nun auch vermehrt die Privatkunden erwischen. Wir verkaufen das Auto um 25.980 Euro. Voll ausgestattet mit der stärkeren Batterie kostet der Dolphin 30.980 Euro, wobei die Förderungen hier schon abgezogen sind. Ebenfalls noch heuer kommt der Seal, unsere Image-Limousine: 4,80 Meter, Top-Ausstattung, Reichweite bis zu 570 km und von 0 auf 100 km/h in 3,8 Sekunden. Wir werden auch mit diesem Modell unschlagbar bei Preis-Leistung sein. Den Seal U, ein SUV in der Größe des Seal, bringen wir ebenfalls heuer nach Österreich. Dann haben wir bei BYD 6 vollwertige und super bepreiste Elektrofahrzeuge.

Das Netz ist mittlerweile schon relativ dicht. Wo suchen Sie noch Händler?

Dzihic: „Weiße Flecken“ gibt es im Moment noch in Salzburg, in St. Pölten, im Norden Wiens, im Salzkammergut und in Eisenstadt. Da gibt es schon Gespräche mit Bewerbern und der Plan ist, noch heuer alles abzuschließen. Wir nehmen aber nicht den erstbesten Bewerber in einer Region, sondern suchen den besten Partner, der unsere Kriterien erfüllt. Wenn diese Händler gefunden sind, fokussieren wir uns gemeinsamen mit unseren professionellen Partnern auf den weiteren Aufbau der Marke.