In Österreich ist sein international vertretenes Familienunternehmen AVAG landesweit präsent. Um dieses mit 5.600 Mitarbeitern an nahezu 200 Standorten in Deutschland, Kroatien und Österreich mit jährlich 120.000 Neuwagen-verkäufen an Europas 2. Stelle hinter der Emil-Frey-Gruppe zu bringen, wählte der Jubilar oft seinen eigenen Weg, war mutig und profitierte oft auch vom Unvermögen der Konkurrenz, wie in seiner AUTO-Biografie „Handel mit Stil(l)“ zu lesen ist.
Von Sigg zu AVAG
Das in 4. Generation aus Sigg hervorgegangene Autohaus – sein Vater verdiente sich seine ersten Meriten in der Motorenversorgung bei Maybach in Friedrichshafen, ehe es ihn mit Motorrädern nach Augsburg zog – befindet sich operativ längst in operativen Händen seiner Söhne Roman und Albert C. Still. Letzterer sorgt in Österreich für fortwährenden AVAG-Erfolg. Albert K. Still wurden im Kreise seiner Wegbegleiter seine unternehmerischen Verdienste in Erinnerung gerufen, Visionär mit dem richtigen Instinkt für zukunftsfähige Entscheidungen gewesen zu sein. So hat er aus dem kleinen Familienbetrieb Sigg einen Auto-handelskonzern von Weltformat geschaffen.
Er versteht es, nach wie vor seine Wirkungsstätte besuchend, selbst schwierigen Situationen immer noch neues Leben einzuhauchen und er reißt mit seiner ihm eigenen Leidenschaft in rhetorisch humoriger Bildersprache pointiert alle mit.
Unkonventionell und bescheiden
Mit einer Mischung unternehmerisch handelnder und am Erfolg des Unternehmens beteiligter Geschäftsführer sowie einer schlagkräftigen Holding hat Albert K. Still (s)ein erfolgreiches und in Deutschland sowie in Europa skalierbares -Geschäftsmodell geschaffen. Bei allem Erfolg ist Still in der 2,1 Milliarden-Euro-Jahresumsatz schreibenden AG in seinem Auftritt bescheiden geblieben.
Albert C. und Roman Still binden ihren „Papa“ weiterhin ins Tagesgeschäft mit ein. Seine Meinung und sein Rat sind ihnen wichtig in ihren finalen Entscheidungs-findungen.
Der 1943 in die Kriegswirren hineingeborene Macher lernte von klein auf Bescheidenheit als Luxus kennen. Nicht ausgebombt worden zu sein zum Beispiel. Anpacken lautet seine Devise, teilen ist ihm Programm. Denn früh lernte er: Verdienen kommt von dienen und Freundlichkeit zahlt sich aus! So gönnt er jedem seiner Mitstreiter auch ihr Stück Schnitzel, seines darf – augenzwinkernd – etwas größer sein. Sein Wirken wurde Still nie leicht gemacht, Neid und Missgunst markierten auch seinen Erfolgsweg.
Im Unternehmertum ist der Begriff der Freiheit sehr persönlich: Es geht darum, wie man mit seinen Entscheidungen umgeht. Wenn es jedoch um die Beziehungen in der Gesellschaft geht, wird das Wort -Verantwortung und nicht Freiheit verwendet.
Stills Söhne, das aktuelle Management, müssen ihren eigenen Weg finden, mutig sein, um vom Unvermögen der Konkurrenz weiter profitieren zu können, wie es der Senior vorgezeigt hat.
Albert Karl Still hat zum 80er seine AUTO-biografische Geschichte „Handel mit Stil(l)“ erzählt und er genießt es, dass es Menschen gibt, die seine Erzählungen faszinieren. Normalität war nie seine Normalität.