Die neueste Studie von BearingPoint bewertet insgesamt 91 Online-Shops in den führenden Automobilregionen Europa, den USA und China in drei Phasen der Customer Journey: Verkaufsanbahnung, Verkauf und Fahrzeugübergabe. Im Vergleich zu den Vorjahren konnte demnach ein erheblicher Wandel verzeichnet werden: mehr als 70 Prozent aller untersuchten Autohersteller ermöglichen es ihren Kundinnen und Kunden mittlerweile, den Verkaufsprozess online abzuschließen.
Tesla bleibt laut der Studie zwar auch in diesem Jahr in allen Märkten und Regionen im Online-Direktverkauf führend, die Automobilhersteller Mercedes-Benz, BMW, Polestar und Land Rover sind dem amerikanischen Vorreiter jedoch dicht auf den Fersen. „Im Vergleich zu unserer ersten Studie zu Online-Autoverkäufen im Jahr 2021 hat sich bis 2023 die Anzahl der Online-Shops der Autohersteller, die den kompleten Verkaufsprozess digital abbilden, mehr als verdoppelt. Vor allem deutsche Autohersteller haben im Online-Vertrieb stark aufgeholt", erklärt Andreas Unger, Partner bei BearingPoint.
Deutsche Hersteller auf der Überholspur
Der deutsche Automobilmarkt sei im digitalen Verkaufsprozess gut aufgestellt und stelle mittlerweile einen Benchmark im globalen Vergleich dar. Deutsche Fahrzeughersteller verbesserten sich demnach stark bei den Funktionalitäten der Online-Shops im Vergleich zum Vorjahr und verringern den Abstand zu Tesla deutlich. Da der Markt gesättigt sei, werde eine Differenzierung über den reinen Online-Kauf aber nicht ausreichen.
Die Studie hebe hervor, dass innovative digitale Dienstleistungen, wie zum Beispiel der Einsatz von Virtueller Realität einen großen Unterschied machen. Fahrzeughersteller wie Dacia und Porsche, die ihren Kundinnen und Kunden ein interaktives Erlebnis ermöglichen, indem ein konfiguriertes Fahrzeug bereits vor dem Kauf und in Echtzeit „virtuell besichtigt“ werden kann, heben sich von der Konkurrenz ab und verschaffen sich damit einen wichtigen Wettbewerbsvorteil.
"Fest steht weiterhin: Die Automobilbranche muss ihr digitales Portfolio ausbauen, um neue Geschäfte zu generieren. Die Nutzung der verfügbaren Daten aus Produktion, Vertrieb, After-Sales und Fahrzeugnutzung bieten hierbei ein großes Umsatzpotenzial. Entscheidend wird sein, durch ein breiteres Netzwerk an Partnern und Plattformen zusätzliche Einnahmen zu generieren, ohne das bestehende Geschäft auszuhebeln und das traditionelle Offline-Vertriebsgeschäft aus den Augen zu verlieren“, resümiert Dr. Stefan Penthin, globaler Leiter Automotive bei BearingPoint.