Welche Rolle spielt bei Apollo ­Tyres das Thema Nachhaltigkeit?

Harald Kilzer: Als verantwortungsbewusster und fortschrittlicher Reifenhersteller ist Apollo Tyres weitere Verpflichtungen im Bereich ESG (Environment, Social and Governance) eingegangen. So haben wir uns dazu bekannt, bis 2050 CO2-neutral zu sein. Viele Veränderungen werden wir aber bereits bis 2026 umgesetzt haben.
Im Rahmen seiner globalen Nachhaltigkeitsstrategie hat sich Apollo Tyres vor Kurzem auch die Zertifizierung nach ISO 20400 gesichert, die Anforderungen an eine nachhaltige Beschaffung festlegt – darunter Verantwortlichkeit, Transparenz, Achtung der Menschenrechte und ethisches Verhalten – und wichtige Aspekte wie Risikomanagement und Prioritätensetzung unterstreicht.

Was sind die Highlights der Strategie?

Apollo Tyres hat sich im Einklang mit internationalen Reifenherstellern das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 einen Anteil von 40 Prozent nachhaltiger Materialien in seinen Reifenmischungen zu erreichen. Die Aufteilung der nachhaltigen Materialien wird 30 Prozent Biomaterial und 10 Prozent recyceltes Material betragen. Ein entscheidender Bereich ist die Verwendung von nachhaltigem Naturkautschuk. So bezieht Apollo Tyres ab sofort 100 Prozent seiner Naturkautschuk­lieferungen von Unternehmen, die sich zur Nachhaltigkeit in der gesamten Lieferkette verpflichtet haben und sich an den Verhaltenskodex der Global Platform for Sustainable Natural Rubber (GPSNR) halten. Alle Reifen der Marken Apollo und Vredestein in Europa werden unter Verwendung von nachhaltigem Naturkautschuk hergestellt.
Aber auch für den Energieverbrauch unternehmen wir große Anstrengungen, den Anteil an erneuerbarer Energie laufend und konsequent zu erhöhen.
Nicht zuletzt legt Apollo Tyres größten Wert auf einen vernünftigen Umgang mit der knappen natürlichen Ressource Wasser, die bei der Reifenproduktion eine große Rolle spielt. Das langfristige Ziel ist es, einen geschlossenen Wasserkreislauf für die Produktion zu realisieren.

Welche Nachhaltigkeitsthemen stehen für Sie im Vordergrund?

Ein wichtiger Punkt ist aus meiner Sicht die Produktion in Europa für Europa. So kommt etwa jeder Lkw-Reifen bei Apollo aus unserem Werk in Ungarn. Denn es ist heute eher selten, dass ein Lkw-­Produkt in Europa hergestellt wird. Und wir müssen auch über den Reifenabrieb reden. Hier sind wir mit unseren Produkten ebenfalls sehr nachhaltig unterwegs. Ein besonderes Beispiel ist der Quatrac Pro EV, unser neuer Ganzjahresreifen speziell für den Einsatz auf Elektrofahrzeugen. Wir sind einer der Pioniere bei All-Season-Modellen und haben unsere Produkte in den vergangenen 30 Jahren stetig weiterentwickelt. Damit tragen unsere Ganzjahresreifen nicht nur zur Verbesserung der Effizienz und Leistung bei, sondern auch zu einer Reduktion der Umweltbelastung.
Nicht zuletzt leben wir Nachhaltigkeit auch in der Händlerbeziehung, wir haben mit dem Reifenhandel sehr langfristigen Partnerschaften. Zum Teil arbeiten wir mit Reifenbetrieben seit dem Start von Vredestein in Österreich vor knapp 40 Jahren zusammen. Dabei nehmen wir auch in neueren Märkte Österreich als erfolgreiche Referenz für die nachhaltige und erfolgreiche Art der Zusammenarbeit.