Die Bilanz kann sich sehen lassen. Von 2020 bis 2022 habe man den Umsatz außerhalb Chinas um 40 Prozent gesteigert, im Jahr 2022 allein habe man 750.000 Diagnosegeräte verkauft und verzeichne über 1 Million Nutzerfälle pro Monat. Das Europa--Engagement des 1992 im chinesischen Shenzen gegründeten Mutterkonzerns Launch Tech Co. Ltd. entwickelt sich hervorragend, auf dem Jubiläumsevent in der Kölner Motorworld wurden News und Produkte enthüllt, die an einer weiterhin fruchtbringenden Entwicklung kaum Zweifel aufkommen lassen. Auch die Ferndiagnose via SmartLink, bei dem Werkstätten in kniffligen Fällen eine Remote--Unterstützung zu Rate ziehen können, welche im Pay-per-Use-Verfahren abgerechnet wird, entwickle sich mit über 400.000 -Anfragen gut, hieß es bei dem Event.

Bekenntnis zu Forschung und Entwicklung
Neben Diagnose und ADAS-Kalibrierung bietet Launch auch Geräte für Reifenservice sowie Hebebühnen an. Für die positive Entwicklung des Anbieters verantwortlich ist nicht zuletzt das klare Bekenntnis zu Forschung und Entwicklung, in welche 15 Prozent der Gewinne zurückfließen. Über 3.000 Patente hält der Weltkonzern, der Forschungs-abteilungen nicht nur in Shenzen und Shanghai, sondern auch den USA, Deutschland, Japan, Korea und -Südamerika betreibt.
Einen großen Teil der Zukunftspläne bei Launch nimmt die Nutzung von Big-Data-Technologie ein. Dabei will man auch auf die über eine Milliarde Diagnose-Reports zurückgreifen, die man bis dato gesammelt habe, und so den Werkstätten im Tester erfolgversprechende Reparaturpfade anbieten.

Ziel: alle Marken, alle Technologien
So wurde unter anderem verlautbart, dass mit der VW AG eine Vereinbarung über Security-Gateway--Freischaltungen für alle Marken des Konzerns getroffen worden sei. Damit können Launch-Kunden ab Frühjahr 2024 auch SGW-geschützte Fahrzeuge des Konzerns uneingeschränkt diagnostizieren. Bereits verfügbar sei der SGW-Zugang für Fahrzeuge von Mercedes-Benz, einige Stellantis-Marken sowie Renault und Dacia. Iveco solle heuer noch folgen.
Ebenfalls angekündigt wurde ein neues Dealer--Portal, mit dessen Roll-out man noch im Laufe des Jahres 2023 beginnen wolle, sowie eine eigene Produktpalette für Diagnose und Reparatur von HV-Batterien.
Der EV-Kit wird heuer im Markt eingeführt und bietet umfassende Funktionen vom Auslesen des SOH über Batteriediagnose bis hin zur Möglichkeit, ausgetauschte Batteriemodule auf einen gleichen Ladezustand mit anderen Modulen im Akku zu bringen. Selbst einen Lift, um ausgebaute Akkus in der Werkstatt transportieren zu können, wird man anbieten.
Wie der für die D-A-CH-Region zuständige Vertriebsleiter Denis Schneider sagte, rechne man damit, dass E-Fahrzeuge in drei bis fünf Jahren in der Breite auch in den freien Werkstätten ankommen werden, die dann auch serviciert werden könnten. Viele der Entwicklungen stammten aus der Zusammenarbeit mit OEMs auf dem chinesischen Heimatmarkt.