Deutsche Hersteller verlieren im stark wachsenden chinesischen Markt zunehmend an Boden, warnt Prof. Dr. Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management (CAM). Gleichzeitig bleibe die Abhängigkeit sehr hoch: VW setzt 40 von 100 seiner Fahrzeuge im Reich der Mitte ab, Mercedes-Benz 36,8 und bei BMW sind es 33.
Verwundbarkeit steigt
„Die Marktbedeutung von China für die deutschen Automobilhersteller erreicht derzeit ein Rekordhoch. Aufgrund der zunehmenden geopolitischen Spannungen und der hohen Wettbewerbsintensität von chinesischen Unternehmen steigt damit das Verwundbarkeitsrisiko erheblich“, mahnt Bratzel.
Mit über 23,5 Mio. Pkw-Neuzulassungen im Jahr 2022 entfällt fast ein Drittel des weltweiten Pkw-Absatzes auf China, das längst der global mit Abstand größte Automarkt ist, der im Gesamtjahr 2022 um 9,7 Prozent wachsen konnte.
Als doppelte Herausforderung sieht Bratzel für die deutschen OEM, sich im chinesischen BEV-Markt behaupten zu müssen. BEV haben in China einen NZL-Anteil von 21 Prozent erreicht, Hersteller wie BYD oder SAIC wachsen stark, während die Deutschen ihre „historisch starke Stellung im Zukunftsfeld der E-Mobilität nicht halten“ könnten.