Vielfalt war auch bei der Liste der Vorträge groß geschrieben, wie noch nie zuvor waren die verschiedenen Technologien annähernd gleichwertig vertreten. Im Vergleich zu früheren Jahren erwies sich die Dominanz des reinen Verbrennermotors beim Symposium heuer eindeutig gebrochen – was einen Unkenrufer am Pausentisch eine Umbenennung der Veranstaltung in „Batterie- und Brennstoffzellensymposium“ überlegen ließ. Es blieb jedenfalls der Eindruck, dass der Wandel der Antriebe nicht länger vor den Toren steht, sondern längst im Zentrum -angekommen ist.

Debattenkultur: Hörsaal statt Stammtisch
Erfreulich für den Veranstalter, fanden bereits die Eröffnungsvorträge vor gefüllten Reihen im großen Festsaal der Wiener Hofburg statt. Bei der Eröffnungs-Pressekonferenz sprachen neben Dr. Bernhard Geringer, Vorstandsvorsitzender des Veranstalters ÖVK, auch VW-Vorstand Dipl.-Kfm. Thomas Schmall, Hyundai Mobis-CEO Dr. Sung-Hwan Cho und Bosch-Vizepräsident Dr. Thomas Pauer.
Während bei den Herstellern eine gewisse Kluft zwischen jenen zu bemerken ist, die sich auf den E-Antrieb konzentrieren wollen, und anderen, die auf mehrere Pferde setzen, steht die Sache bei den Zulieferern naturgemäß deutlicher pro Vielfalt. „Wir sollten keine Lösung ausschließen, um klimaneutral zu werden“, forderte etwa Pauer, aber auch Prof. Dr. Helmut List, CEO AVL List, bekräftigte: „Nachhaltigkeit heißt primär CO2-Reduktion, wir müssen alle Wege nutzen, um diese zu erreichen.“
In vielen der Vorträge klang denn auch durch, dass es vor allem die einzelne Anwendung sei, für die eine Technologie sich als besonders geeignet erweisen werde. Für den Pkw-Sektor wurde mehrfach klargestellt, dass der batterieelektrische Antrieb hier den Löwenanteil erobern werde.
In den Schlussworten bekräftigten Dr. Helmut Eichls-eder und Geringer den Lösungsansatz „Vielfalt“. „Eine Fülle von Lösungen wurde vorgestellt und diskutiert“, so Eichlseder. Die größte Herausforderung der nächsten Jahre sei die Senkung der CO2-Emissionen, wobei der Energieträger eine ebenso hohe Relevanz wie der Antrieb selbst habe. Die Bereitstellung der regenerativen Energien für die Mobilitätswende sei eine echte Mammutaufgabe. Geringer zeigte sich erfreut, dass sich in Politik und Gesellschaft nun offenbare, dass es nicht den einen Weg gebe, sondern mehrere Lösungen, um weg von den fossilen Kraftstoffen zu kommen.