Soso, wollen die Pariser also den hippen Mobilitäts-­Start-ups verbieten, ihre Elektroscooter leihweise in der Stadt von Champs Élysées und Moulin Rouge feilzubieten. Tja, neue Mobilitätskonzepte haben es nirgendwo leicht, und das Alte stemmt sich selbst im Lande des prickelnden Champagners, des Savoir-vivre und des Coq au Vin gegen das Neue. Das ist eben ein Volk der Fußgänger, diese Pariser: Autos anzünden, Tretroller verbieten. Früher hat’s das schließlich auch nicht gebraucht.

Die OPEC übt sich ebenfalls in ihrer Kernkompetenz, unberührt von den inflationären Zeitläufen formt sie sich den Ölpreis nach ihrem Bilde, Verzeihung: passt die Fördermenge an. Das liegt quasi im Gründungsmythos, eine schöne Tradition. It’s the economy, stupid!

Kürzlich eröffnete mir ein Bekannter, dass es sich bei der E-Mobilität um eine Verschwörung der Atomindustrie handle. Da denke ich mir jetzt, das wäre auch nicht schlimmer als das Erdölkartell, dessen Interpretation von „Marktwirtschaft“ wir uns seit über 50 Jahren freiwillig ausliefern.

Und wer weiß, vielleicht setzt sich diese Tradition in der neu zu schaffenden E-Fuels-Wirtschaft fort. Man stelle sich vor, ein Kartell von Sonnenstromstaaten und Öl-Infrastrukturkonzernen, welches sich verantwortungsvoll um die Preisbildung der synthetischen Treibstoffe kümmert.

Der Autofahrer zahlt zuverlässig – ein tröstlicher Gedanke bei all dem Schnupfen und Klimawandel um uns herum.

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