Sinnbildlich gesprochen wird die Straße für die motorisierten Zweiräder immer enger“ – mit diesen Worten eröffnete Komm.-Rat Ferdinand O. Fischer, Sprecher des Fachausschusses Zweiradhandel im WKÖ-Bundesgremium Fahrzeughandel, die diesjährige Händlertagung. Der Zweiradhandel werde innerhalb der nächsten 10 Jahre nicht verschwinden, aber er werde in 10 Jahren nicht mehr der gleiche sein, „denn es wird nur mehr ein Teil von uns hier sitzen“. Die Verkaufszahlen würden zurückgehen. „Unser Spielraum wird kleiner, die Verkaufszahlen im Direktvertrieb werden steigen, wobei das im Moment vor allem noch den Pkw--Bereich betrifft. Ich rechne damit, dass unsere Partner auch Partner bleiben, vielleicht noch manche zu Partnern werden, weil die Händler ein wesentlicher Bestandteil im Vertriebssystem sein sollten. Die Geschichte zeigt uns ganz klar: Immer, wenn die Hersteller versucht haben, ihre Waren selber zu vermarkten und ihren angestammten Platz als Entwickler und Produzenten verlassen haben, ist das schief gegangen – für die einen früher, für die anderen später. Ganz ohne Servicebetriebe geht es aber nicht, wie sich an aktuellen Beispielen bereits manifestiert. Wichtig für uns ist, von den Herstellern schnell klare Antworten zu bekommen, in welcher Form wir in 5 Jahren in der Vertriebskette vorkommen werden. Leider gibt es noch immer keine -konkreten Antworten. Denn wenn man weiß, wo die Reise hingeht, kann man sich auch deutlich besser darauf einstellen. Wir werden also auch anlässlich der großen Umwälzungen im Autohandel wieder Briefe an die Hersteller schreiben und versuchen, Informationen zu bekommen.“

Hochkarätige Experten referierten
Mag. Alexander Koprivnikar, Abteilungsleiter für grundlegende Rechtsangelegenheiten, Bundeswettbewerbsbehörde (BWB), und Rechtsanwalt Dr. Peter Thiry referierten in ihren Vorträgen zu den Themen Kartellrecht, zur allgemeinen und vertikalen Gruppenfreistellungsverordnung, dem Agentursystem und den Konsequenzen aus dem Peugeot--Urteil. Über die Novelle des sogenannten Gewährleistungsrichtlinien-Umsetzungsgesetz (GRUG), mit der die neuen Regelungen im Verbrauchergewährleistungsgesetz (VGG) umgesetzt wurden, -berichtete RA MMag. Stefan Adametz. Für Technologieoffenheit plädierte Mag. Bianca Dvorak, Geschäftsführerin, Bundesgremium Fahrzeughandel in der WKO: „Es müssen alle Formen der Mobilität möglich sein, aber auch alle Antriebsformen Platz haben, das bringt Vorteile für die Konsumenten und für die gesamte Wirtschaft.“