A&W: Wie zufrieden sind Sie momentan mit dem Absatz der Fahrzeuge?

Dr. Thomas Hörmann: Bis Dezember 2022 waren wir sehr gut unterwegs, wohl auch wegen Vorzieheffekten, weil Firmenkunden seit Jänner keine Förderungen mehr erhalten. Zum Jahreswechsel hatten wir eine hohe Orderbank, die wir teilweise noch vor uns herschieben. Wir sehen seit einigen Wochen wieder mehr Bewegung.Also machen wir uns derzeit keine Sorgen, denn wir haben für viele Monate noch Auslieferungen vor uns.

Was sagen Sie zur Preissenkung durch Tesla?

Hörmann: Tesla hat mit seiner Entscheidung für viel Unruhe gesorgt. Doch obwohl Tesla seine Preise runtergezogen hat, werden wir an unseren Preisen festhalten. Wir sind eine Premiummarke und halten nichts davon, die Substanz abzuwerten. Wir wissen, dass unsere Kundinnen und Kunden unsere Qualitätschätzen. Die Marke, die Restwerte und das Kundenvertrauen sind sehr wichtig. Auch diese Phase wird vorbeigehen.

Wann startet der Verkauf des Polestar 3?

Hörmann: Produktionsstart ist im Sommer, in Österreich werden die Fahrzeuge im 4. Quartal eintreffen. Aber schon vorher, im Mai oder Juni, wollen wir das Auto in Österreich zeigen. So wollen wir bei uns im Space in der Wiener Innenstadt einen neuen Schwerpunkt setzen. Probefahrten werden mit diesem Auto aber noch nicht möglich sein.

Neben dem Polestar Space in Wien gibt es derzeit 4 "Temporary Destinations". Wird es dabei bleiben?

Hörmann: Nun kommen wir in jene Phase, wo wir nach der temporären Lösung in eine feste Lösung für diese 4 Standorte übergehen. Hier werden wir mit allen Partnern Kontakt aufnehmen und über eine Umsetzung vor Ort sprechen.

Wie sieht der Zeitplan für diese Umsetzung aus?

Hörmann: Wir haben mit allen Partnern Verträge bis 31. August 2023. Was danach passieren wird, steht noch nicht fest. Wollen wir die derzeitige Situation verlängern? Wollen wir etwas gemeinsam bauen? Oder wir allein? Oder der Partner allein? Das wird Standort für Standort mit dem Partner besprochen. Derzeit ist es im Großen und Ganzen ein Dienstleistungsvertrag. Wir kaufen von unseren Partnern zu gewissen Tarifen Dienstleistungen zu. Wenn ein Auto an den Partner von uns schon fix und fertig und sogar geladen zur Auslieferung an den Kunden gebracht wird, ist weniger zu zahlen, als wenn derPartner das noch selbst machen muss. Aber dieser Dienstleistungsvertrag muss in irgendeiner Weise geändert werden. Oder wir machen alles allein: Das wäre ein digitaler Direktvertrieb und wir hätten alle Touchpoints in unserer Hand. So ein Modell ist sicher auch interessant.