Demnach sprächen sich 65 % klar gegen ein Verbrenner-Verbot aus, nur 22 % der Befragten hielten ein solches für eine gute Idee,13 % sind unschlüssig. Unter den Autobesitzerinnen und -besitzern ist das Stimmungsbild noch eindeutiger: 7 von 10 seien gegen ein Verbrenner-Verbot, nur 2 von 10 dafür. Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung: „Die erste repräsentative Befragung in Österreich zeigt deutlich: Es gibt in der Bevölkerung keine Mehrheit für ein Verbrenner-Verbot. Eigentlich gibt es das auch in der Regierung nicht, Vertreterinnen und Vertreter der größeren Koalitionspartei haben sich – unlängst zum Beispiel der oberösterreichische Landeshauptmann Stelzer – dagegen ausgesprochen. Es stellt sich daher die Frage, warum die Verkehrsministerin im EU-Rat für das Verbrenner-Verbot stimmen will."
In der Spectra-Umfrage wurden auch die Gründe, die die Menschen zur Pro- bzw. Contra-Antwort bewogen haben, abgefragt. So hielten die meisten Befürworter (64 %) nur auf diese Weise die CO2-Ziele für erreichbar. 53 % wollten auf diese Weise die Kfz-Industrie zwingen, klimafreundlichere Autos zu bauen. Bei den Gegnern eines Elektro-only-Ansatzes dominierten vor allem zwei Gründe: Sie hielten E-Autos in der Gesamtbetrachtung für weniger sauber, als oft suggeriert werde (75 %) und sähen zu viele ungelöste Probleme in Hinblick auf Ladenetz und -dauer sowie Reichweite (66 %). „Der hohe Anschaffungspreis für E-Autos spielt dagegen mit 33 Prozent Nennungen eine untergeordnete Rolle, ebenso die Angst um Arbeitsplätze in Europa mit 30 Prozent“, erklärt Wiesinger.
Auch bezüglich der vom deutschen Verkehrsminister Wissing erzwungenen Verschiebung der Abstimmung über das Verbrenner-Verbot 2035 im EU-Rat sei das Meinungsbild sehr klar. Wissing wolle zusätzlich zu E-Autos auch Verbrenner, die mit synthetischen Kraftstoffen, sogenannten E-Fuels, betrieben werden, über 2035 hinaus erhalten. Laut Spectra-Umfrage begrüßten 55 % der Befragten diesen technologieoffenen Ansatz. Nur 18 % lehnten ihn ab.