Eine Viertelmillion Neuwagen weniger! In drei Jahren! Eigentlich müsste in den meisten österreichischen Autohäusern Alarmstimmung herrschen. Denn all jene Fahrzeuge, die seit Mitte März 2020 nicht zugelassen wurden, werden in den kommenden Jahren im Jahresservice (vor allem bei den -Markenwerkstätten), im Zubehörverkauf oder bei den Ersatzteilen fehlen.
Vermutlich hat vor drei Jahren, als kurz nach Silvester die ersten Meldungen über ein neuartiges Virus aus der chinesischen Stadt Wuhan bei uns einlangten, niemand daran gedacht, wie langwierig uns diese Krise treffen würde. Doch nach den Lockdowns folgten die Lieferengpässe bei Halbleitern (und oft auch bei ganz banalen Teilen wie Rücklichtern). Seit ein paar Monaten kamen auch noch die Folgen des Ukraine-Krieges dazu – mit explodierenden Energiekosten für die Betriebe und auch für die Kunden, die wegen des enger gewordenen Budgets auf nicht notwendige Anschaffungen verzichten müssen (und dazu gehört in vielen Fällen auch das Auto).
Viele fahren lieber mit dem alten Fahrzeug weiter – und riskieren, dass die Rechnungen für Reparaturen deutlich höher sind als die Leasingkosten für ein Neufahrzeug. Gut für die Werkstätten! Doch was, wenn der immer älter werdende Fahrzeugbestand (im Durchschnitt sind wir schon bei knapp 10 Jahren) irgendwann nicht mehr so leicht repariert werden kann? Weil den Kunden wirklich das Geld ausgeht oder weil den Werkstätten die gut ausgebildeten Kfz-Techniker fehlen. 200 (!) sucht allein die Porsche Holding Salzburg für ihre Betriebe in Österreich. Die Zahl der Bewerbungen (vor allem der qualitativ guten) ist in den vergangenen Jahren massiv zurück-gegangen, das bestätigt fast jeder Betrieb.
Doch was ist, wenn der unsägliche Krieg im Osten -Europas wirklich endet (was wir alle hoffen)? Wenn die Energiepreise wieder sinken? Wenn die Leute mehr Geld im Börserl haben (und hoffentlich die Kreditzinsen nicht weiter steigen)? Dann könnte es relativ rasch losgehen mit der größten Aufholjagd seit Jahren!
Bleibt zu hoffen, dass alle bereit sind!
Die Autofabriken.
Die Zulieferer.
Die Spediteure.
Die Finanzinstitute.
Und nicht zuletzt die Autohäuser!
Bereiten wir uns alle darauf vor, denn der Startschuss für die Aufholjagd wird kommen.
Fragt sich nur, wann!
In diesem Sinne: Alles Gute für 2023!