Max Egger war seit 1992, als der Skoda-Import in Österreich auf neue Beine gestellt wurde, immer da – für die Händler ebenso wie für die Journalisten. Während andere Importeurschefs es nicht einmal der Mühe wert finden, für ein bis zwei Stunden zur Präsentation des wichtigsten Modells zu kommen, um Fragen der Berichterstatter zu beantworten, reiste Max Egger stets mit. Egal wohin, egal wann. Dementsprechend gut war (und ist) auch sein Verhältnis zu den Journalisten: Quasi auf Knopfdruck gab (und gibt) er druckreif und TV-gerecht Antwort um Antwort. Doch die Präsentation des Enyaq iV RS in Spanien Anfang Dezember 2022 war die letzte Modellpräsentation, bei der Egger mit von der Partie war. „200 Presseveranstaltungen werden es schon gewesen sein“, resümiert er lächelnd wie immer.

Zehn Vorstandsdirektoren von Skoda (so seine schnelle Recherche aus dem Gedächtnis) hat er in diesen 30 Jahren erlebt und mit dem einen oder anderen auch durchaus lebhafte Diskussionen geführt, wenn es um Zielerreichung ging, wie man hört. Aber stets bedacht, fair zu sein. „Wir haben in Österreich so wie unsere Kollegen in Deutschland schon rasch Volumen geschafft“, sagt Egger: „Bis sie in Frankreich oder Italien einen Prozent Marktanteil hatten, hat es viel länger gedauert.“

Dementsprechend gut angeschrieben war Österreich in der Skoda-Zentrale in Tschechien von Beginn an: Mit der Sondierung begann Egger im Jahr 1991, der Verkauf startete im Juni 1992 – und wenige Wochen später kam der von Porsche Austria betreute erste Auslandsmarkt in Ungarn dazu. 

Bei Redaktionsschluss war über die Nachfolge noch nicht entschieden – auch nicht, ob der oder die Neue weiterhin ein Geschäftsführer-Mandat erhält oder „nur“ Markenleiter wird wie bei VW oder Audi. Interessant wird auch, ob der Weg der Ko-Existenz mit den Händlern, der Skoda zu Platz 2 in der Markenstatistik geführt hat, ähnlich konsequent fortgesetzt wird wie bisher. Eines scheint aber sicher: Ein Agenturmodell, wie es bei immer mehr Marken in Mode kommt, wird es bei Skoda so rasch nicht geben. „Vor 2025 rechne ich nicht damit, eher später“, sagt Egger: „Ich habe in ganz Europa noch kein funktionierendes Modell gesehen, wo alle zufrieden sind – also Hersteller, Händler und Kunden.“ Die Hersteller müssten, bevor sie an die Umstellung denken, die EDV im Griff haben, da es sonst für Händler und Kunden zu massiven Schwierigkeiten komme. -Außerdem wisse niemand, wie sich das Agenturmodell verhält, „wenn sich der Markt wieder ändert“.  

Man kann gewiss sein: Max Egger wird das Ganze sehr genau beobachten – aber ohne sich -einzumischen.