Kaum jemand, der angesichts der herrschenden Energiekrise nicht „jetzt aber ernsthaft“ nach einer Energiewende ruft. Gute Zeiten für die bekannt energieeffiziente E-Mobilität, möchte man meinen.
Teure Rohstoffe bei sinkenden Förderungen
„Das Elektroauto verliert an Charme“, warnt hingegen Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des Center of Automotive Research (CAR) im „Handelsblatt“ – nicht nur aufgrund sich verändernder Förderbestimmungen in Deutschland. „Die Kosten für Elektroautos steigen deutlich stärker als für Verbrenner. Die Preise für Strom, Lithium oder Kobalt gehen durch die Decke, und Produktionskapazitäten für Lithium-Zellen sind bis zum Jahr 2025 in Europa knapp.“
Die Zahlen sehen den Trend indes ungebrochen: Im 1. Halbjahr 2022 widersetzten sich die Stromer in Europa der allgemeinen Absatzmisere (-32 % beim Diesel). Die Neuzulassungen von reinen BEVs wuchsen um 31,6 Prozent (Daten: CAM) gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auch in China wurden mit 1,95 Mio. BEVs alle Rekorde gebrochen (+106 %). CAM-Studienleiter Stefan Bratzel erwartet auch für das Gesamtjahr ein Anhalten des Elektrobooms mit circa 6,5 Mio. Neuzulassungen von reinen BEVs in Europa.