Renault hat sein Netz seit vielen Jahren in R1und R2-Händler eingeteilt. Wie wichtig ist das sekundäre Netz für Sie?

Thilo Schmidt: Das Sekundärnetz ist sehr wichtig, es umfasst etwa ein Drittel des Volumens. Wir haben 19 Verträge mit dem Primärnetz, das die mehr als 100 Standorte des Sekundärnetzes betreut.

Kommen neue Vorgaben auf das Netz zu, was Umbauten betrifft?

Schmidt: Das neue Renault Store Konzept haben bereits zwei Drittel unserer Partner umgesetzt, darunter sind natürlich alle R1-Händler. In der zweiten Welle ist jetzt das Sekundärnetz gefragt, aber das hat in einem Krisenjahr wie heuer nicht Top-Priorität. Ich glaube, dass wir flächendeckend in etwa zwei Jahren fertig sein sollten.

Wie zufrieden sind Sie mit der Performance? Bis Ende September liegt Renault bei 9.853 Neuzulassungen und um 26,05 Prozent weniger als 2019.

Schmidt: In Summe konnten die Marktanteile hauptsächlich über direkte Endkundenkanäle generiert werden, wodurch wir die Eigenzulassungen deutlich reduziert haben. Das war für den Handel enorm wichtig.

Und doch gab es aus dem Netz Kritik, dass gewisse Fahrzeuge nicht lieferbar waren, etwa der Clio und der Captur. Was sagen Sie dazu?

Schmidt: Grundsätzlich haben unsere Werke nach der Wiederöffnung sehr gut funktioniert, wir hatten aber durch Modellerneuerungen bedingte Verzögerungen bei Megane, Talisman und Espace. Dazu kam bei den Motoren die Umstellung auf die neue Norm Euro-6d-Full, daher gab es insbesondere bei Clio und Captur einige Wochen keine Bestellmöglichkeit. Zum 1. Oktober haben wir aber um 20 Prozent mehr Ware im Bestand und Vorlauf und 80 Prozent mehr Kunden-Kaufanträge. Das ist eine sehr gute Situation und zeigt den Glauben der Händler an die Zukunft.