Wir demokratieverwöhnten Europäer gruseln uns ja gern bei Schauernachrichten aus dem Reich der Mitte: Etwa, dass das Regime in China dem Verbrennungsmotor in den nächsten Jahren per Doktrin den Garaus machen lässt.  Aber wer glaubt, dass nur im realsozialistischen Turbo-Kapitalismus die Daumenschrauben angezogen werden, dem sei dringend die Lektüre unseres Fokusthemas in dieser Ausgabe anempfohlen.

Wir haben nachgefragt, wie sich die Ingenieure den großen Herausforderungen - etwa durch die "Real Driving Emissions"-Tests - stellen, welche Entwicklungen durch noch schärfere Grenzwerte zu erwarten sind und welche paradoxen Auswirkungen der gutgemeinte Wandel zeitigen könnte - etwa das drohende Ende des Kleinwagens.

Trotz großer Fortschritte der modernen Fahrzeuge wissen alle Hersteller: Vor allem die CO2-Werte ab 2021 sind mit der herkömmlichen Motorenpalette nicht zu schaffen. Daraus resultieren entweder saftige Geldstrafen oder - wahrscheinlicher - ein staatlich verordneter Boom der E-Mobilität. Beides wird, vom Hersteller abwärts, die Branche eine Stange Geld kosten. Dass die Europäische Union beim CO2 sogar als strengerer Zuchtmeister auftritt als das chinesische Politbüro, könnte für anhaltendes Schaudern sorgen, glaubt

Mag. Bernhard Katzinger