Burkhard Ernst will es noch einmal wissen: Nachdem das von ihm
initiierte Forum "MFU" an Unstimmigkeiten mit den Importeuren
gescheitert ist, gründet der Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels
einen neuen Verein.
Unter dem Namen "Mein Auto -Initiative zur Förderung der
individuellen Mobilität" werde sich der Zusammenschluss für die
"individuelle Freiheit bei der Wahl des Verkehrsmittels sowie für ein
Ende der Bevormundungen durch die Politik" einsetzen, kündigt Ernst
an. Er selbst fungiert als Obmann, auch die gleich vier (!)
Stellvertreter kommen aus der Wirtschaftskammer. Dennoch sei ein
separater Verein sinnvoll, sagt Ernst. Schließlich könne man "freier
agieren" als innerhalb der Kammer: "Wir sind zum Beispiel offen für
eine Mitgliedschaft von Privatpersonen, wie es der VCÖ seit Langem
praktiziert."
Lobbying ohne Importeure
Im ersten Schritt soll sich "Mein Auto" vor allem in die Wiener
Verkehrspolitik einbringen. "Die von uns kritisierte Lage betrifft
aber alle urbanen Regionen", ist Ernst offen für Mitstreiter aus den
Bundesländern. Mit ÖAMTC und ARBÖ habe man bereits einflussreiche
Unterstützer gewonnen, auch die Santander Consumer Bank werde dem
Verein beitreten.
Der Arbeitskreis der Automobilimporteure wurde dagegen nichtüber die
Vereinsgründung informiert. Effizientes Branchenlobbying ohne die
Hersteller ist jedoch schwer vorstellbar: Es ist der prinzipiell
begrüßenswerten Initiative daher zu wünschen, dass persönliche
Animositäten bald in den Hintergrund treten. (HAY)