Mehr Verkäufe mit weniger Modellen: Importchef Mag. Sebastian Haböck
will nicht nur diesen scheinbaren Widerspruch bewältigen, sondern
Peugeot auch zum "Premiumanbieter unter den Generalisten" machen.
Vor wenigen Tagen ist der umfassend modernisierte Peugeot 208 in die
Schauräume gerollt. Das neue Modell sei kein gewöhnlicher Kleinwagen,
unterstreicht Haböck: Mit optischen und technischen Aufwertungen bis
hin zu innovativen Strukturlacken soll das Fahrzeug vielmehr die neue
Markenphilosophie verkörpern. "Peugeot wird zum hochwertigen Anbieter
unter den Generalistenmit dem ganz klaren Anspruch, in Bezug auf die
Markenwahrnehmung auf Augenhöhe mit dem Marktführer VW zu agieren",
definiert Haböck, der selbst auf langjährige Erfahrung bei Citroën
zurückblickt, die Unterscheidung von den anderen PSA-Fabrikaten:
"Citroën wird zum Anbieter von alternativen und kreativen Produkten
-Stichwort Cactus -und DS langfristig zur Premiummarke."
"Effizienter und schlagkräftiger"
Eine derartige Repositionierung ist nicht einfach -schon gar nicht
dann, wenn sie mit einer deutlichen Reduktion des Modellprogramms
einhergeht. So hat sich Peugeot bereits von den einst markenprägenden
Stahldachcabrios verabschiedet, spätestens im Oktober wird bei Magna
Steyr die Produktion des sportlichen Zweisitzers RCZ auslaufen.
"In der Vergangenheit hatten wir einschließlich der leichten
Nutzfahrzeuge 24 verschiedene Modelle am Markt. Dieses Mehr an
Produkten hat uns jedoch nicht unbedingt ein Mehr an Volumen
gebracht", sagt Haböck, der zudem auf höhere Kosten für die Händler
-von den Produktschulungen bis zur Lagerhaltung -verweist. Künftig
wird Peugeot mit13 Pkws und 4 Transportern das Auslangen finden.
"Das wird ausreichen, um die Segmente mit der größten Nachfrage zu
bedienen und gleichzeitig unsere Organisation effizienter und
schlagkräftiger machen", ist Haböck überzeugt.
Mehr Effizienz für die Händler "Auf das Wesentliche konzentrieren"
will sich der dynamische Importchef auch bei der alltäglichen
Zusammenarbeit mit den Händlern: "Die Effizienzsteigerung durch
simplere Programme, einfachere Prozesse und eine Eindämmung der
Informationsflut ist eines meiner wichtigsten Anliegen. Das habe ich
dem Netz versprochen, dazu stehe ich."
Während die derzeit knapp 180 Vertragsbetriebe umfassende
Organisation in ihren Grundzügen unverändert bleibt, könnte das
Beispiel der erfolgreichen steirischen Händlerkooperationen Schule
machen. Außerdem schafft die nunmehr klare Positionierung der
Schwestermarken das Potenzial für den einenoder anderen
konzerninternen Mehrmarkentrieb.
Am wichtigsten ist aus Sicht der Händler aber zweifellos die von
Haböck in Aussicht gestellte Ertragsverbesserung: "Wir wollen zu den
vor einigen Jahren üblichen Umsatzrenditen von 1,5 bis 2 Prozent
zurückkehren."
Ambitionierte Ziele
Voraussetzung dafür ist nicht zuletzt eine Steigerung der
Absatzzahlen. Abhängig vom Gesamtmarkt, erwartet Haböck heuer 3,85
bis 4 Prozent Marktanteil: "Ich träume von mindestens 4,4 oder 4,5
Prozent in einem Zeithorizont bis Ende 2018. Mit einer sauberen
Aufstellung, einem schlagkräftigen Händlernetz und innovativen
Produkten muss und wird das möglich sein."