Im März 2014 übernahm Davino in einer schwierigen Situation die Führung der österreichischen Fiat-Importgesellschaft. Doch rasch erwarb sich die aus Neapel stammende Managerin das Vertrauen ihrer Händler, das nun mit steigenden Stückzahlen belohnt werden soll: "Mein Ziel ist, dass beim Pkw-Marktanteil unserer Marken heuer insgesamt eine 5 vor dem Komma steht", sagt Davino. Mittelfristig sieht sie "auf jeden Fall weiteres Steigerungspotenzial, zumal einerseits neue Produkte auf den Markt kommen und andererseits das Händlernetz wettbewerbsfähiger aufgestellt wird.

Zahlreiche Modellimpulse

Produktseitig basiert die Strategie auf attraktiven Modellen wie dem Jeep Renegade, der heuer bereits 619 Neuzulassungen erzielt hat, oder dem zum Jahreswechsel gestarteten Fiat 500X. Letzterer brachte es bis Ende Mai auf 595 Zulassungen. Die nächsten Modellschritte werden 2016 der kompakte Fiat Aegea sowie 2017 ein SUV von Jeep im C-Segment sein.

Die am sehnsuchtsvollsten erwartete Neuheit ist unterdessen der Alfa Romeo Giulia: Als Limousine mit Hinterrad-und Allradantrieb wird er 2016 auf den Markt kommen, auch ein Kombi ist vorgesehen. In der Folge seien weitere neue Autos geplant, kündigt Davino an: "Bis 2018 wird Alfa insgesamt acht Modelle einführen, darunter zwei SUVs und einen Sportwagen."

Neue Strukturen im Netz

Die parallel voranschreitende Reorganisation des Händlernetzes wurde mit der Kündigung der Lancia-Verträge per März 2017 eingeleitet. Außerdem wurden die 22 angeschlossenen Alfa-Händler gekündigt. "Das bedeutet freilich nicht, dass sich diese Betriebe nicht wieder für einen Hauptvertrag bewerben können", sagt Davino. Sie plant bei Alfa Romeo ein künftig einstufiges Netz mit 30 bis 40 Partnern, das sich weitgehend mit den bis zu 50 Jeep-Händlern überschneiden soll. Bei Fiat soll das Netz weiterhin dem derzeitigen Umfang (es gibt aktuell 68 Haupthändler und 48 angeschlossene Partner) entsprechen.

Vor allem bei Alfa Romeo und Jeep ist eine künftige Händlertätigkeit mit Investitionen verbunden. Allerdings handle es sich um "durchaus maßvolle Beträge, die Sinn machen und die sich in einem überschaubaren Zeitraum auszahlen werden", verspricht Davino: Schließlich gelte es, dem Händlernetz parallel zur Renaissance der einzelnen Marken wieder tragfähige Renditen zu ermöglichen.