Ein paar Blicke in Tageszeitungen, auf Plakate und die Homepages der Autohersteller zeigen: So günstig wie derzeit gab es neue Fahrzeuge noch nie zu kaufen. Das ist in Österreich so, wo Importeure und Händler versuchen, an die "guten, alten Zeiten" mit höheren Stückzahlen heranzukommen. Und das ist -etwas überraschend -in Deutschland nicht anders, obwohl dort keine so starken Verkaufsrückgänge zu verzeichnen waren wie in Österreich.

"Ähnliche Situation auch in Österreich"

Das beweist beispielsweise der sogenannte CAR-Rabatt-Index (das ist die Summe aller finanziellen Zugeständnisse bei einem Neuwagen-Kauf, Anm.): Dieser Index wird allmonatlich vom CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen (D) erhoben. Leiter des Instituts ist Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer. Sein doch etwas überraschendes Resümee von Mitte Juni: "Obwohl die Verbraucher in Deutschland in Kauflaune sind und die Konjunktur gut läuft, haben die Autobauer ihre Rabatte im Mai noch erhöht."

Konkret stieg der Index im Mai von 121 auf 126 Punkte: Vor allem die deutschen Volumenhersteller VW, Opel und Ford hätten in den vergangenen Wochen neue Prämien auf den Markt gebracht, sodass zum Beispiel der VW Jetta in Deutschland mit 35,4 Prozent Nachlass, der Opel Astra Sportstourer mit 34,2 Prozent und der Ford Focus mit 28 Prozent Rabatt angeboten wird.

Bei VW seien im April 31,2 Prozent aller Neuwagen (das sind 19.629 Stück) in Deutschland als Herstelleroder Händlerzulassung auf den Markt gekommen, die als "junge Gebrauchtwagen" das Neuwagen-Preisniveau verderben. "Wenn der Marktführer in das Rabattspiel eingreift, dann folgen alle."

Ein kurzer Blick auf die Homepages (siehe Screenshots) bestätigt, dass die Situation in Österreich ähnlich ist. Das sieht auch Prof. Dudenhöffer so: "Auch wenn ich nicht alle österreichischen Parameter im Detail kenne, schätze ich den österreichischen Neuwagenmarkt ähnlich ein wie jenen in Deutschland. Die ersten Monate waren in Österreich ja schwierig und ermöglichten nach dem eher trüben Jahr 2014 keinen besonders guten Start", analysiert Dudenhöffer. "Daher sind die Autobauer auch in Österreich mit hohen Incentives im Markt."