Die Zeiten des Einzelkämpfers mit Schraubenschlüssel und Hebebühne sind längst vorbei. Wir geben auf den folgenden Seiten einen Einblick in erfolgreiche Werkstattsysteme und stellen die wichtigsten Konzeptanbieter kurz vor.

Lange Tradition

Bei Bosch Car Service bürgen die bis 1921 zurückreichende Tradition und der prominente Markenname für Qualität. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Partnerbetriebe, die zuletzt beispielsweise um verpflichtende Selbsttests sowie um die Ausbildung von mindestens einem Diagnosetechniker pro Betrieb erweitertwurden. 95 Mitglieder hat Bosch Car Service derzeit, gut 100 Partner gelten auch mittelfristig als angemessene Größenordnung.

12 Mitglieder umfasst unterdessen das ebenfalls von Bosch angebotene Vollkonzept AutoCrew. Hier stehe der individuelle Marktauftritt des Partners im Mittelpunkt, während es bei der technischen Betreuung keinerlei Abstriche gebe, erläutert Key Account Manager Mag. Andreas Stangl die Differenzierung. "In absehbarer Zeit" soll AutoCrew auf mehr als 20 Standorte anwachsen.

Für unterschiedliche Bedürfnisse

"Intelligente Katalogsysteme, kaufmännische Software, technisches Knowhow und umfangreiche Marketingunterstützung" zeichnen laut Konzeptbetreuer Mathias Gneist die Werkstattsysteme von Birner aus. Das "Premiumkonzept" ad Autodienst wird aktuell von 125 Betrieben genutzt. Das Zweitkonzept Auto Mobil Meisterwerkstatt hat 137 Mitglieder, beide Netzwerke sollen mittelfristig auf rund 150 Standorte anwachsen. Beim ohne §-57a-Berechtigung zugänglichen Netzwerk Auto Profi Werkstatt ist ein Ausbau von 40 auf rund 70 Partner geplant. "Wichtig ist uns vor allem die Qualität der Partner, die "ihr" Konzept auch nach außen leben sollten", unterstreicht Gneist. Zudem sind die Birner-Systeme neuerdings modular aufgebaut: Somit sind die Grundgebühren niedriger, darauf aufbauend stehen diverse Leistungsbausteine zur Wahl.

Breites Konzeptprogramm

Trost setzt inÖsterreich derzeit die Konzepte 1a Autoservice, Autoauto und autonetto um. Darüber hinaus betreut man als Bosch-Großhändler viele Mitglieder von Bosch Car Service und AutoCrew. Mit dem Trost-Partnerkonzept hat man außerdem ein System für all jene Werkstätten im Angebot, die weiterhin den eigenen Namen in den Vordergrund stellen wollen. "Wir sind stolz darauf, dass im Rahmen unserer Konzepte bereits insgesamt 300 Kfz-Werkstätten auf eine Partnerschaft mit uns setzen," sagt Country Manager Hans Lorenz.

Rasantes Wachstum

Seit Jahresbeginn hätten sich über 20 neue Mitglieder für das von Derendinger angebotene Werkstattsystem plusService entschieden, berichtet Marketingleiterin Sandra Schober. Damit halte man bei aktuell 158 Standorten und werde "baldmöglichst die Zweihundertermarke knacken". Schober unterstreicht besonders die individuelle Unterstützung der Mitglieder, die von der technischen Fachberatung über Mobilitätsgarantien bis zur Gestaltung von Drucksorten und Werbeunterlagen reiche. Hinzu kämen gemeinsame Marketingaktionen und eine intensive persönliche Betreuung.

Konzentration auf eine Marke

"Weniger quantitative als vielmehr qualitative langfristige Ausbaupläne" verfolge man bei Meisterhaft, sagt Ing. Roland Hausstätter, Konzeptleiter bei Stahlgruber. Nach 5 Neuzugängen im Frühjahr gibt es derzeit 171 Mitglieder. Im Gegensatz zu anderen Anbietern setze Stahlgruber auf ein einziges Vollkonzept, unterstreicht Hausstätter: "Die Fahrzeughalter sind bereits jetzt mit der Vielzahl an Werkstattsystemen überfordert, die sich darüber hinaus noch qualitativ sehr stark unterscheiden."

Regionale Stärke

"Reger Austausch, gute Zusammenarbeit und technische Informationen aus erster Hand" prägen laut Konzeptberater Andreas Schopf die Werkstattsysteme von ATP. Als internationale Marke kommt das Hauptkonzept ProfiService derzeit auf 48 Mitglieder, außerdem gibt es 8 ServicePartner sowie 12 TechnikPartner. Fixpunkte im Konzeptleben sind die regionalen Stammtische, die von den jeweiligenATP-Genossenschaftern organisiert werden. "Darüber hinaus organisieren wir laufend technische Schulungen durch die Teilehersteller und informieren unsere Werkstattpartner über rechtliche Neuigkeiten", sagt Schopf.

Modularer Aufbau

Ebenfalls genossenschaftlich organisiert ist die (aus Deutschland stammende) Teilehändlerkooperation ATEV. Sie bietet mit Der Autoexperte ein Werkstattsystem an, das durch seinen modularen Aufbau den Partnern viele Freiheiten lässt und zuletzt in Salzburg ein neues Mitglied gefunden hat. "In Österreich haben wir nunmehr 8 Standorte und arbeiten in der nächsten Ausbaustufe an 20 bis 30 Betrieben", erklärt Key Account Manager Christian Schraut.

Unabhängig aufgestellt

Während alle bisher vorgestellten Konzepte von der Zulieferindustrie beziehungsweise dem Teilehandel angeboten werden, steht hinter Automeister die deutsche point-S-Gruppe. Diese Sonderstellung zeigt sich unter anderem daran, dass derzeit eine anbieterübergreifende Technikplattform vorbereitet wird. "Unsere Mitglieder werden für die von ihnen ausgewählten Produkte die Preise der jeweiligen Teilehändler sehen und können dann entscheiden, bei wem sie bestellen", sagt Systemleiter Jörg Dölicke.

InÖsterreich hält Automeister seit Längerem bei 6 Mitgliedern. Weiter verbreitet ist das Konzept in anderen Ländern: In Deutschland gibt es aktuell 110, in Rumänien 49, in Ungarn 14 und in der Slowakei 7 Partnerwerkstätten. (HAY)

Ein Fall für Spezialisten

Neben den im Hauptartikel vorgestellten Vollkonzepten gibt es Werkstattsysteme, bei denen der richtige Umgang mit einem Produkt oder einer Technologie im Mittelpunkt steht. Dazu gehören die Bosch-Module für Elektrik und Elektronik, Benzineinspritzung, Dieseleinspritzung und Bremsentechnik sowie neuerdings auch für Nutzfahrzeugtechnik. Sie werden aktuell von 273 Werkstätten genutzt. Stahlgruber hat mit den BTS Turboexperten ein bundesweites Netz für Turbolader-Reparaturenim Angebot. Derzeit gibt es 53 zertifizierte Partner, bis Ende 2015 ist ein Ausbau auf 80 Standorte geplant.