Der schleichende Erosionsprozess des Verhältnisses zu den
Herstellern/Importeuren in der Händlerbeziehung erscheint Leopoldine
Schwandl und Burkhard W. Ernst bedenklich.
Der Porsche Holding war sie mit den Marken VW, Audi und Seat sowie
per Skoda-Servicevertrag in unbedingter Treue verbunden, auch wenn
Leopoldine Schwandl (85) am Ende ihrer 60 Jahre währenden und überaus
erfolgreichen Autohändlerkarriere erkennen musste, dass sie seit
Mitte März 2013 am Autoverkauf allein nichts mehr verdienen konnte.
Kaufkraftschwäche und steigende Steuern sowie wachsender politisch
motivierter Druck auf die Autofahrer gingen auch an der Grande Dame
des Autohandels nicht spurlos vorbei.
Nachdem ihre Kinder Margarete Chini (62) und Ing. Hans Schwandl (57)
abwinkten,übergab sie das operative Geschäft kurzerhand an Mag.
Biljana Zivanovic, die mit Roland Steineder am Standort Wagramer
Straße 14 Schwandls Erfolgsstory fortsetzen will. Beide wechselten
abrupt von Markenpartner Autohaus Liewers von der Triester Straße
nach Donaustadt ans Kaiserwasser der Alten Donau. Im Kielwasser
weitere Verkaufsspezialisten rund um Stefan Brad.
Ähnliche Charaktereigenschaften
Schwandl, der nahezu alle Branchenbegleiter "eine ungeheure
unternehmerische Energie mit besonderem Charme "konzedieren, kamüber
ein Volontariat ihres Enkels Christian Chini in Zagreb erstmals mit
Zivanovic in Kontakt, wo sie für Porsche in Serbien jobbte. Oliver
Breinsberg von Liewers engagierte "Anna" und war begeistert. Als sie
jedoch im Projekt "Schwandl" ihre Unternehmerchance erblickte, saß
die gebürtige Serbinrasch am Platz der den "Wert des Geldes
schätzenden" Vollblutunternehmerin.
Viele haben sich nach ihr gerichtet
Schwandl, mit ausgeprägter Profitgeilheit, wie Wegbegleiter es
ausdrücken, zeigt offen ihr Vermögen, hat sie ihren Wohlstand doch
auf ehrliche Art erworben. "Sie kämpfte immer, in der Familie wie in
der Standesvertretung", erzählt Gerhard Schneider-Manns Au, der sie
einige Zeit als Chef von Porsche in Salzburg begleitete.
Markenkollege Dr. Josef Lamberg konnte nach anfänglichem Misstrauen
ihr unbedingtes Vertrauen genießen und gemeinsam im VW-Händlerverband
brachten sie was weiter. "Sie, impulsiv und spontan, konnte bis
hinauf zu Ministern viele Türen öffnen und helfen, Gesetze zu
bewegen", macht der beiPorsche Austria seinerzeit ausgebildete
Kfz-Meister und Jurist "seiner Leopoldine", lange Zeit auch
Einzelhandelssprecherin, d a s Kompliment.
Bundesgremialobmann Burkhard W. Ernst: "Mit Bauch und Hirn hat sie
Strategien entwickelt, Entscheidungen beeinflusst, von denen wir
Markenhändler auch heute noch partizipieren." Den schleichenden
Erosionsprozess im Handel konnte auch sie nicht aufhalten. Nun pflegt
Schwandl ihr Eigentum. (LUS)