Akzo Nobel ist der Reparaturlackhersteller, der vermutlich am intensivsten daran arbeitet, die UV-Technik für gewerblich Lackierbetriebe nutzbar zu machen, weil dabei die größten Einsparmöglichkeiten bei Trocknungszeit und Energieaufwand zu erzielen sind. Mit dem nun präsentierten Weltpatent einer Lackierpistole, die mithilfe einer Light Emitting Diode (LED) UVA-Strahlen abgibt, wird nach der Applikation von Klarlack (konkret: UV Autoclear von Sikkens) eine konkurrenzlos kurze Trocknungszeit von lediglich sechs Minuten und minimalem Energieeinsatz erreicht. Bei konventioneller Arbeitsweise werden für diesen Arbeitsgang rund 45 Minuten veranschlagt.

Sensationelle Energieeinsparung

Die Trocknungsenergie kommt bei der innovativen Anlage auf einen Cent zu stehen. Normalerweise müssen dafür sieben Liter Heizöl eingesetzt werden. Diese radikale Einsparung von Trocknungszeit und Energieaufwand wird dadurch erreicht, dass keine Wärmeentwicklung erforderlich ist, weil die UVA-Strahlen eine Reaktion im speziell für diese Technik entwickelten Klarlack auslösen, die nach derBestrahlung weiter wirkt.

Akzo Nobel hat sich das Patent für die UV-LED-Einheit für zehn Jahre gesichert und scheint damit die Nase vorn zu haben. Laut Geschäftsführer Ronald de Zwart und technischem Leiter Andreas Bäuerle beginnt die Klarlacktrocknung schon während des Lackiervorgangs. Das ist darauf zurückzuführen, dass die UV-LED-Einheit auf dieSpritzpistole montiert werden kann. Nach dem Ende des Spitzvorgangs kann die Trocknung mit der Lampe ohne Arbeitsunterbrechung fortgesetzt werden.

Der Clou der Innovation besteht darin, dass sie nicht bloß für Spotrepair, sondern für die Lackierung von bis zu drei Teilen in einem Arbeitsvorgang eingesetzt werden kann. Mit einer speziellen Ausrüstung der Kabine sind wie bei Megadenzel in Wien-Erdberg der Fall sogar Ganzlackierungen mit nahezu gleich rascher Trocknung möglich. Die Investition indie Anlage rechnet sich laut de Zwart vor allem für Betriebe mit Kapazitätsengpässen, weil sie für extrem raschere Durchgänge sorgt und damit Ausgaben für eine zusätzliche Kabine erspart.

Pflaster für kleine Pecker

Mit Stickerfix weitet Akzo Nobel das Angebot für Lackierbetriebe aus. Es erlaubt, Kunden eine vorgeschnittene Folie mitzugeben, auf die der während der Reparatur aufgetragene fahrzeugspezifische Lack aufgetragen wurde. Die "Pflaster" eignen sich hervorragend, um kleine Pecker nach Steinschlägen oder an Türkanten zu kaschieren. Das Materialist nahezu unlösbar mit dem Untergrund verbunden, schützt vor Korrosion und kann unter Wärmeentwicklung leicht entfernt werden. Zweifellos Neuheiten, die Lackierbetriebe weiter bringen.