Wie hat sich im Bereich Reparaturlackierung der Markt heuer entwickelt; mit welchen Aussichten rechnen Sie für die Zukunft?

Werner Lanzerstorfer (PPG/Nexa Autocolor): Nach einem schwachen 1. Quartal, hat sich die Situation im Pkw-Reparaturbereich deutlich verbessert. Probleme macht nach wie vor der Nutzfahrzeugbereich, wo sich die Auftragslage in den Betrieben nur langsam steigert. Für das kommende Jahr erwarten wir eine Normalisierung der Situation.

Klaus Steinwender (Glasurit): Der bisherige Verlauf ist heuer entgegen allen Prognosen zufriedenstellend. Nach einem verhaltenen Jahresstart verlaufen die letzten Monate durchwegs positiv. Das gilt auch für den Nutzfahrzeug-und Industriebereich. Das Jahr 2010 bringt neue Herausforderungen. Mit unseren Produkten und Serviceleistungen können wir die Wünsche und Anforderungen unserer Kunden bestens erfüllen.

Rudolf Weismann (Lack&Technik):Die ersten drei Monate liefen etwas zögerlich an, da alle wegen der Wirtschaftskrise verunsichert waren. Ab dem 2. Quartal kam ein erster Aufschwung, der durch den Hagel weiter beflügelt wurde. 2009 ist für die meisten Betriebe ein sehr gutes Jahr. Ich sehe 2010 ebenfalls positiv entgegen, da der Reparaturmarkt nicht schrumpfen wird.

Johann Pöchgraber (Standox):Der Pkw-Bereich hat sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten überraschend positiv entwickelt. Das nächste Jahr ist sehr schwer einzuschätzen. Wer wird mehr profitieren? - Die Vertragswerkstätten vom Rücklauf der Neufahrzeuge aus der Verschrottungsprämie oder das freieHandwerk vom erhöhten Reparaturbedarf für ältere Fahrzeuge? Für qualitätsund serviceorientierte Betriebe sehen wir in 2010 eine positive Entwicklung.

Jan Kelemen (Spies Hecker): Trotz der internationalen Wirtschaftskrise hat der Autoreparaturlackmarkt sich inÖsterreich bisher erfreulich entwickelt. Im Sinne unserer Kunden hoffen wir, dass dieser positive Trend anhält. Im Pkw-Reparatursegment war die Entwicklung mehr als erfreulich, im Nutzfahrzeug-Reparatursektor hat sich jedoch die äußerst kritische Entwicklung aus der Transport-und Automobilbranche stark niedergeschlagen. Immer wichtiger werden ein breit gestreutes Leistungsportfolio, eine gesunde Kundenstruktur und optimale Abläufe in der Werkstatt.

Roland de Zwart (Akzo Nobel): Mit der Marke Sikkens sind wir gut unterwegs und zufrieden. Obwohl in den Quartalen 4/2008 und 1/2009 der Gesamtlackmarkt inÖsterreich volumsmäßig stark zurückgegangen ist, konnten wir Marktanteile gewinnen. Dennoch haben alle Lackanbieter- Sikkens und Lesonal inklusive -Lackvolumen verloren, insbesondre im Nfz-Geschäft. Die Talsohle ist nun voraussichtlich erreicht. Wir erwarten, dass die Auslastung im Markt und die Lackvolumen sich im 3. und 4. Quartal leicht unter 2008 bewegen.

Norbert Grimmeisen (R-M): Das Geschäft im Reparaturbereich hat sich entgegen den Erwartungen heuer gut entwickelt. Im Nfz-und Industriebereich sind Rückgänge zu verzeichnen. Hier sehen wir keine Erholung in den nächsten Monaten. Allerdings bestehen große Chancen, unseren Kunden bei der Reduzierung der Lackierprozesskosten zu helfen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stabilisieren. 2010 ist in den ersten Monaten keine signifikante Besserung zu erwarten. In den Folgemonaten wird sich die Lage etwas entspannen. In Summe wird es ein sportliches Jahr für alle werden.

Von welchen neuen Produkten, Technologien und/oder Dienstleistungen erwarten Sie Impulse für das Reparaturgewerbe bzw. eine Belebung des Marktes?

Werner Lanzerstorfer: PPG hat vor ein paar Wochen einen revolutionären Füller auf den Markt gebracht, der bei Neuteilen kein Anschleifen mehr notwendig macht und bis zu 5 Tage ohne Anschliff überlackiert werden kann. Das sind enorme Zeit-und Kostenersparnisse, die unseren Kunden zugute kommen und auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die richtigen Impulse geben.

Norbert Grimmeisen: Der Fokus unserer bewährten Technologien liegt darauf, die Abläufe im Lackierbetrieb zu unterstützen bzw. Engpässe in der Kabine aufzulösen. Zu dem Zweck wird in "Fast Service Units" oder Universalarbeitsplätzen das Fahrzeug bearbeitet. Sämtliche Arbeiten von der Vorbereitung bis zur Lackierung werden auf diesemArbeitsplatz ausgeführt -unterstützt durch einen leistungsfähige Infrarot-Halbbogen, der auf einem Schienensystem hängend geführt wird. Rangierarbeiten entfallen und die Verweilzeiten der Fahrzeuge in der Werkstatt verkürzen sich. Mit CARIZZMA decken wie den Bereich der Individuallackierung ab, was enorme Chancen für Individualisten bietet, ohne sich über die Einhaltung der VOC-Werte zu sorgen. Mit den Additiven SPEEDFLASH und SPEEDFLASH S ist es uns gelungen, Trocken-und Prozesszeiten zu verkürzen und dem Betrieb Zeit und Geld sparen helfen.

Roland de Zwart: Mit unserem Komplettangebot UV LED Trocknungsgerät und UV Klarlack bieten wir unseren Kunden ein großes Einsparpotenzial an. Bei der Trocknungsenergie können 90 Prozent der Kosten gespart werden. Durch den Entfall der Ofentrocknung verkürzen sich überdies die Durchgangszeiten entsprechend. Mit dem Produkt www.stickerfix.com existiert eine zusätzlichen Margenmöglichkeit für Autohäuser und nicht markengebundene Lackierbetriebe. Im Füllerbereich haben wir mit dem neuen Colorbuild Plus das zur Zeit kompletteste System im Köcher. Mit sechs Farbtönen können zusätzlich zum Füllern die Innenraumfarbtöne erhalten werden.

Johann Pöchgraber: Vor allem gilt es, die bestehende Kundschaft mit Qualität, Schnelligkeit, Preiswürdigkeit und absoluter Serviceorientierung zu überzeugen. Dazu sind die permanente Aus-und Weiterbildung der Unternehmer und des Personals unumgänglich. Im Reparaturprozess sind die Alternativen in den Methoden als auch in den Technologien aufeinander abzustimmen. Mobile UV-Systeme ermöglichen eine aktive Vermarktung einer Kleinschadenreparatur. Durch die Kombination aus Kabinen-und/oder Infrarottrocknung lassen sich Werkstattabläufe optimieren. Ferner müssen die Betriebe ihre Leistungen kommunizieren. Standox Marketing-Tools wie "Color for Life -die lebenslange Lackgarantie" oder das "MicroRepair-Konzept" helfen bei der Kundenbindung.

Rudolf Weismann: Unsere neue Trockentechnologie Symach wird die Betriebe wesentlich wirtschaftlicher im Bereich Lackieren machen. Sie schaffen damit wesentlich mehr Durchgänge in der Vorbereitung und in der Lackierkabine zu wesentlich geringeren Eigenkosten. Weiters hat DuPont mit Cromax das wirtschaftlichste Wassersystem. Die neuen Produkte wie der neue VOC Klarlack 6400 CC sind einfacher und wirtschaftlicher zu verarbeiten als alles bis jetzt Vorhandene. Und der Preis ist sensationell günstig.

Klaus Steinwender: Wir entwickeln bewährte Lacksysteme weiter, damit unsere Werkstätten noch besser, noch einfacher und noch effizienter arbeiten können. - Der Glasurit 90-M 50 Beispritzlack sorgt für ein perfektes Lackierergebnis und erleichtert dem Lackierer das Beilackieren. Der neue 923-447 HS-Klarlack kratzfest VOC ist die perfekte Reparaturlösung für langfristigen Glanzerhalt. Durch die einfache und sichere Verarbeitung sowie die verkürzte Trocknungszeit sparen unsere Werkstätten Zeit und Geld. Nach wie vor ist die Optimierung von Prozessabläufen wichtig. Mit einem breit gefächerten Seminarangebot tragen wir dazubei, die Zukunft unserer Lackierbetriebe zu sichern.

Jan Kelemen: Bei alternativen Reparaturmethoden wird es sicher weiteres Wachstum geben. Interessante Impulse erwarten wir durch neue Trocknungskonzepte; speziell das Thema Infrarot wird wichtig sowie ganzheitliches Werkstattmanagement mit optimalen Abläufen. Innovativen Marketing-und Servicelösungen für die Lackierwerkstatt und das Rundumservice für Autofahrer werden zentrale Themen. Spies Hecker will weiter nah am Kunden agieren und gemeinsam mit seinen Partnern die Zukunft gestalten.

Welche Botschaft richten Sie an das Reparaturgewerbe zur Geschäftsoptimierung?

Werner Lanzerstorfer: PPG bietet heute Lösungen in allen Bereichen der Schadensreparatur zur Optimierung und Einsparung in Materialverbrauch und Arbeitszeit. Kommen, ansehen, trainieren und umsetzen. Über 50 Neukunden für PPG/Nexa Autocolor, die wir dieses Jahr dazugewonnen haben, können nicht irren. Klaus Steinwender: Schmale Margen,optimiertes Werkstattmanagement, aktive Kundengewinnung: Lackierfachbetriebe sehen sich heute europaweit ähnlichen Herausforderungen gegenüber. Für uns reicht es nicht mehr "nur" Lacklieferant zu sein. - Gefragt ist ein ganzheitlicher Blick auf alle Verbesserungspotenziale. Deshalb führen wir laufend den Service Check 24 und Businessseminare in Betrieben durch. Rudolf Weismann: Es wird immer wichtiger, alle Reparaturbereiche selbst abzudecken, damit eine optimale Auslastung der Mitarbeiter erzielt wird. Nur dadurch kann der notwendige Gewinn gesichert werden. Lassen Sie Ihre Mitarbeiter in allen Bereichen ausbilden, die zu Ihrem Betrieb passen. In unserem Schulungszentrum in Linz bieten wir folgende Themen an: Lackierung, Vorbereitung, Autoaufbereitung, Scheibenverklebung, Dellendrücken ohne Lackieren, Innenraumreparatur von Kunststoff und Sitzen. Die meisten Kurse können als Tages-oder Abendveranstaltung gebucht werden.

Norbert Grimmeisen: Unsere "Programmes for success" bieten für den Lackiergewerbebetrieb einen guten Ansatz, um für die verschiedensten Fragestellungen die passenden Antworten und Lösungen zu erarbeiten. Mit dem Modul Tosca haben wir bereits gute Erfahrungen gesammelt. Darauf aufbauend werden wir die Aktivitäten mit diesem Dienstleistungsprogramm weiterverstärken. Die Unterstützung ist vielfältig und reicht von Standards bis zu maßgeschneiderten Lösungen für den einzelnen Betrieb.

Ronald de Zwart: Wir empfehlen, dass Werkstätten in erster Linie das tun, was sie am besten können: Fahrzeuge optimal reparieren und verschönern. Das setzt voraus, dass alle Bereiche der Werkstatt zu 100 Prozent funktionieren. Bei dieser Strategie werden alle Prozesse in der Werkstatt ständig verbessert. Nur in einer optimalen Werkstattumgebung können die Mitarbeiter -quasi ohne Stress -ihre beste Leistung bringen. Um eine solche Prozessstandardisierung zu realisieren, bietet Sikkens seinen Kunden selbstverständlich Unterstützung an. Gerade mit der von uns ausgearbeiteten Analyse zur Werkstattoptimierung wird praktisch der Grundstein für einen permanenten Verbesserungsprozess gelegt. Damit startet man am besten sofort, statt zu warten, bis die Zeiten (noch) schlechter werden. Jan Kelemen: Am wichtigsten ist Nachhaltigkeit. Für den Lackierbetrieb heißt das, die Abläufe möglichst wirtschaftlich zu gestalten und Prozessezu optimieren. Basis dafür sind topmoderne Produktsysteme und gut ausgebildete Mitarbeiter. Getreu dem Spies-Hecker-Motto "näher dran", sind wir kompetenter Partner des Lackiergewerbes.

Johann Pöchgraber: Alle Arten der Kleinschadenreparatur sollten heute schon zum Standardangebot jedes Lackierbetriebes gehören. Aber es gibt noch viele andere Möglichkeiten. Etwa eine Erweiterung des Lackierangebots in Richtung Industrie und Handwerk. Mit Multimix bietet Standox dafür ein flexibles Lacksystem für 1000 +1 Objekt an. Der kontinuierlich steigende Fuhrparkanteil bietet eine zusätzliche Chance, mit Leistungen wie Services zu überzeugen und die Reparaturaufträge zu steigern.

Anbieter

Akzo Nobel www.akzonobel.at

Lesonal www.lesonal.at

Sikkens www.sikkenscr.at

BASF www.basf.at

Glasurit www.glasurit.at

R-M www.rmpaint.com

DuPont www.dupont-refinish.com

Lack&Technik www.lack-technik.at

Spies Hecker www.spieshecker.at

Standox www.standox.at

PPG www.ppg.com

Nexa www.nexaautocolor.at