Die Auseinandersetzung um das Konvolut aus den Mängeln, die bei der
§-57a-Untersuchung zu beachten sind, überlassen wir gerne der
Bundesinnung und dem Wirtschaftsverlag. Unser Mängelkatalog ist ein
Beleuchtungswerkzeug, das die Mängel im Autohandel aufzeigt - die
augenfälligen ebenso wie auch und vor allem jene, die sich kaum mehr
erkennbar, dafür umso häufiger festgesetzt haben.
Damit ist der Mängelkatalog auch eine Branchenbilanz: Wo stehen die
Autohändler? Wohin haben sie sich weiterentwickelt, wenn überhaupt?
Bei all den guten Ideen, die ebenso in unserem Mängelkatalog Platz
finden, sehen wir immer wieder Grenzen: Grenzen, die durch das
Phlegma des Autohandels gesetzt werden. Seine auf den verschiedensten
Gebieten anzutreffenden Strukturschwächen werden, so fürchte ich,
nicht weniger.
Wo ist die Gemeinschaftswerbung des gesamten Autohandels, die Werbung
rund um die Mobilität mit all ihrer Faszination? Wo sind die
umfassenden Studien, wie man vom Unwesen der Rabattierung wegkommt?
Andere Branchen haben es vorgemacht.
Mehr Spannen von den Herstellern und Importeuren zu verlangen, das
ist zu kurz gedacht. "Wenn der Handel 1 Prozent mehr Spanne bekommt,
gibt er sicher 2 Prozent mehr an Rabatt", sage ich gerne. Wenn man
aber nur 1 Prozent der unnötigen Rabatte in einen gemeinsam Topf
gibt, würden sich durch solche Maßnahmen die Spannen allgemein um 3
bis 5 Prozent erhöhen.
Um dies umzusetzen, fehlen allerdings die Menschen: Von Ideen
getriebene, mitreißende, ebenso begeisternde wie begeisterungsfähige
Funktionäre an den Spitzen der Verbände. Der gescheiteste Kerl hat
keine Chance, wenn er (oder sie) nicht von einer politischen Partei
delegiert wird. Wer tut sich solche Ochsentouren an? Vor allem dann,
wenn ein Unternehmen erfolgreich zu führen ist?