Wir sind kein klassischer Finanzinvestor", betont Dr. Wolfram Themmer, neuer Aufsichtsratschef von Forstinger. Der Wiener Rechtsanwalt ist gemeinsam mit einem halben Dutzend weiterer Investoren an Better Place beteiligt. Diese eigens gegründete Gesellschaft konnte sich im Übernahmepoker gegen den Räderhersteller Alcar durchsetzen. "Auch wir haben ein langfristiges industrielles Interesse", beruhigt Themmer jene Mitarbeiter, denen ein Familienunternehmen als Eigentümer sympathischer erschien.

Elektromobilität als Zukunftshoffnung

Operativ stehen weiterhin Walter Karger und Gerhard Lorber an der Spitze des 123österreichische und 5 slowakische Filialen umfassenden Unternehmens. Das heimische Netz soll geringfügig angepasst, das ausländische erweitert werden: "In der Slowakei sind mittelfristig bis zu 20 Filialen sinnvoll", sagt Karger. Mit dem aktuellen Geschäftsgang ist er sehr zufrieden: Parallel zueiner leichten Umsatzsteigerung soll das operative Ergebnis (2008 in den roten Bereich gerutscht) heuer wieder "deutlich positiv" ausfallen.

Mittelfristig soll Forstingerähnliche Erträge wie 2006 und 2007 erwirtschaften, was zumindest 5 Millionen Euro pro Jahr bedeuten würde. Zu den Wachstumsfeldern rechnet Karger die Elektromobilität: Heuer wurden bereits 1.000 E-Fahrräder verkauft, im nächsten Jahr könnten Scooter hinzukommen. Darüber hinaus sind in Kooperation mit Schulen und Gemeinden Ladestationen geplant. Der Name "Better Place" steht dafür Pate, wenngleich es keine Geschäftsbeziehung zu dem gleichnamigen US-Elektrotankstellenbetreiber gibt - noch nicht, wie so mancher Insider hinzufügt.