Sie ist allgegenwärtig: Die Angst, dass die Wirtschaftskrise noch
lange nicht ausgestanden ist. Die Angst vor der
Massenarbeitslosigkeit.
Die Angst, dass die Krisenbekämpfung in
Europa und den USA zu einer verheerenden Inflation führt.
Geschürt wird die Angst von Massenmedien, die allzu sehr auf "Bad
News" fixiert sind. Mindestens ebenso sehr ist sie auf den gelernten
Nationalcharakter zurückzuführen: Optimistisch zu sein, ziemt sich
hierzulande nicht. Lieber wird die Gegenwart schlechtgeredet, die
Vergangenheit verherrlicht, die Zukunft ausgeblendet. Wer dennoch
Erfolg hat, ist höchst suspekt.
Es ist diese verdammte Angst, die den Konsum lähmt. Doch 2009 ist
nicht 1929: Keine "Ausgesteuerten" betteln um Almosen, keine
Extremisten schreien Parolen, um die Klostersuppe stellen sich kaum
mehr Menschen an als sonst.
Ja, es gibt die Krise - besonders in der Autobranche. Wir wissen es
seit Langem. Zu Tode fürchten ist dennoch keine Basis für einen
Neuanfang, zu Tode sparen ebensowenig. Auch im Land, das das Wörtchen
"grantig" erfunden hat, ist es Zeit für eine Rückkehr zum Optimismus.
Helmuth H. Lederer hat diesmal seine Gedanken symbolträchtig ans
Heftende gesetzt. Im Oktober wird er wieder an dieser Stelle seine
Schlüsse aus der Wirtschaftslage ziehen, freut sich Ihr
Philipp Hayder