In den vergangenen Jahren erlebte der Markt für leichte Nutzfahrzeuge
einen beispiellosen Boom. Jetzt hat hat ihn die Wirtschaftskrise voll
erwischt.
Bis zum Jahresende gehen selbst optimistische
Marktteilnehmer von maximal 25.000 Neuzulassungen unter 5 Tonnen aus.
Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2008 waren es 32.829 Stück.
Mit ihren Versuchen gegenzusteuern, waren die Importeure bislang mehr
oder minder erfolglos. Kein Wunder: Firmenfahrzeuge werden in aller
Regel finanziert, doch die Finanzierungspartner haben sich rar
gemacht.
Banken, die noch vor eineinhalb Jahren mehr oder minder gut
beleumundeten Unternehmen Fremdkapital geradewegs aufgedrängt haben,
verlangen heute unleistbare Sicherheiten. "Wenn ich so viel Geld
hätte", ist von mehr als einem Unternehmer zu hören, "würde ich ja
keinen Kredit brauchen."
Schon bei der Diskussion um das Bankenhilfspaket hatte
Nationalbankgouverneur Ewald Nowotny vorgeschlagen, die Staatshilfe
an konkrete Verpflichtungen zur Kreditvergabe zu knüpfen. Glaubt man
den Banken, ist das nicht nötig: "Es gibt keine Kreditklemme, aber
eine Nachfrageklemme", sagt beispielsweise Erste-Vorstand Thomas
Uher. So mancher Betroffene sieht das anders.
Eines steht fest: Die Wirtschaft ist auf Mobilität angewiesen. Wenn
sie bei diesem Grundbedürfnis über Gebühr sparen muss, weil einst
allzu risikofreudige Bankmanager nun die Geldhähne zudrehen, wäre das
fatal.
Mit ihren eigenen Finanzierungsgesellschaften haben es die Importeure
in der Hand, einen Beitrag zur raschen Markterholung zu leisten.
Gleichzeitig sind sie gut beraten, ihre Händler angesichts des
Markteinbruchs zu unterstützen: An neuen Nutzfahrzeugen haben diese
zwar schon bisher recht wenig verdient, doch das Servicegeschäft war
eine wichtige Stütze.
Markt im Minus
Der Vergleich zu den Jahren 2007 und 2008 zeigt, wie in den
vergangenen Monaten die Nutzfahrzeugzulassungen (Gesamtmarkt und
Top-3-Marken) in den beiden bedeutendsten Gewichtsklassen
zurückgegangen sind.