Watanabe, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Toyota Motor Corporation und damit weltweit die Nummer 2 des Automobilherstellers, nahm im Rahmen des Besuchs Stellung zu allgemeinen Fragen automotiver Natur, flankiert von Tadashi Arashima, CEO von Toyota Motor Europe, und Komm.-Rat Friedrich Frey: "Die Krise ist globaler und schärfer, als wir das erwartet haben. Ich gehe davon aus, dass Wirtschaft und Konsum erst im zweiten Halbjahr 2010 wieder das frühere Niveau erreichen wird." Mitbewerber suchen das Heil in Zusammenschlüssen. Toyota hat laut Watanabe keine derartigen konkreten Pläne: "Obwohl Zusammenarbeit sehr nützlich sein kann, etwa um die enormen Kosten für die Entwicklung von neuen Technologien tragen oder um neue Märkte erschließen zu können."

Der ranghohe Vertreter des Toyota-Konzerns sieht in Zukunft Schwierigkeiten, um Erdöl zu fördern: "Es wird aber trotzdem welches geben. Wir setzen deshalb weiter auf Hybridtechnologie. Reiner Elektroantrieb ist gut für bestimmte Anwendungen, in den Städten zum Beispiel, wo Menschen keine weiten Strecken zurücklegen und wo keine Emissionen erzeugt werden sollen. Sonst ist es besser, mit herkömmlichen Treibstoffen zu fahren." Watanabe ist daher der Überzeugung, dass es weiterhin beide Technologien geben wird. Nicht nur seit seit der Wirtschaftskrise bedeutet für viele Autofahrer, die nur über ein durchschnittliches Einkommen verfügen, ein neues Auto eine große finanzielle Belastung. Als Automobilhersteller sieht sich Watanabe mit drei Herausforderungen konfrontiert: "Dazu zählen Sparsamkeit und Effizienz, gefolgt von Sicherheit sowie die Produktion von günstigen Fahrzeugen. Das ist ganz wichtig. Wenn wir nicht Autos produzieren, die sich die Konsumenten auchleisten können, werden wir nicht überleben."