Der japanische Zündkerzenspezialist ist 1979 im Sog der Verkaufserfolge von japanischen Fahrzeugen in Europa nach Großbritannien in Deutschland mit einer eigenen Niederlassung gelandet. Sie wurde 1989 - zehn Jahre später - in NGK Spark Plugs Europe umbenannt und (England und Frankreich ausgenommen) mit der Verkaufsverantwortung im ganzen alten Kontinent ausgestattet. Der Sitz des Unternehmens in Ratingen erwies sich dank der vorzüglichen logistischen Anbindung der Stadt, die zwischen Düsseldorf und dem Flughafen der Ruhrgebietsmetropole liegt, als ausgesprochener Glücksgriff.

Durchbruch mit Technikzentrum

Erfolge auf dem Gebiet der Erstausrüstung in Europa trugen zusätzlich zur immer stärkeren Popularität der Marke zumindest unter Kfz-Insidern bei. Geschäftsführer Hisashi Nakanishi betonte, dass insbesondere die Eröffnung des hauseigenen Technikzentrums in Ratingen, das heute mit drei Motor- und zwei Rollenprüfständen für Dauertests nach eigener Konzeption und in Auftrag von Automobilherstellern arbeitet, sich als Katalysator für das Wachstum der Marke in Europa erwiesen habe.

Bereits ein Jahr vorher entschloss sich BMW als erster deutscher Hersteller, die von NGK entwickelte Delta-Zündkerze einzusetzen. Seit damals ging es mit dem Unternehmen nicht nur in der Erstausrüstung, sondern auch am Independent Aftermarket weiter steil bergauf.

Norbert Neuhaus, stellvertretender Geschäftsführer, sagte im Gespräch mit AUTO&Wirtschaft, dass NGK bei Zündkerzen in Europa mittlerweile gleichauf mit Bosch die Spitzenposition unter sämtlichen Herstellern einnehme. Bei Glühkerzen liegt die Marke knapp hinter Bosch und Beru. Der NGK-Marktanteil bei Lambdasonden schließlich beläuft sich auf rund ein Viertel.

Ökonomie der Schnelldreher

Günter Abel, Marktingleiter und u. a. für den Verkauf in Österreich zuständig, ist, was den Markt der Alpenrepublik angeht, vor allem über die langjährige Zusammenarbeit mit dem Haus Birner extrem zufrieden. Von Prokurist Walter Gärtner spricht er mit Hochachtung als Mann mit Handschlagqualität.

Einen besonderen Hit landete NGK am freien Teilemarkt mit der Einführung des V-Line Sortiments, das derzeit 39 Zündkerzen für mehr als 5.500 Fahrzeuganwendung umfasst. Die Ökonomie der Schnelldreher sorgt für raschen Warenumschlag. Mit dem Ergebnis, dass seit der Einführung 1991 vor Kurzem die 200-millionste Zündkerze verkauft wurde. NGK kümmert sich darüber hinaus um Nischenbereiche mit Zukunftspotenzial. Ein Beweis dafür ist die LPG LaserLine: sieben Zündkerzentypen, die eigens für die Zündung von Flüssig- und Erdgas entwickelt wurden. (LHO)