Sichtlich erleichtert zeigt sich Rob Oudshoorn nach dem gelungenen Deal mit Indiens führendem Reifenerzeuger Apollo. Jetzt will der ehemalige Michelin-Manager das desaströse Abenteuer mit der russischen Amtel rasch vergessen machen und trotz Wirtschaftskrise zu neuen Erfolgen ansetzen. In Europa und anderswo!

Nach den zuletzt jährlich erzeugten knapp 5,5 Millionen Pkw-Reifen (einschließlich der Marke Maloya) plant Vredestein die Verbreiterung ihres Premiumanspruchs bei Breitreifen, jedoch keine signifikanten Steigerungen der Produktionsziffern selbst. Allerdings werden nach einem Technologietransfer in Indien gefertigteApollo-Reifen in Europa im mittleren Preisband angeboten werden. Vredestein-Österreich-Statthalter Thomas Körpert spricht in diesem Zusammenhang von "Segmentabstützung". Die indische Marke Regal wird zunächst nur in Großbritannien vermarktet. Im Gegenzug wird Vredestein als Premiummarke in denindischen Markt gebracht.

Der ganzen Entwicklung ging der Konkurs von Amtel-Vredestein in Enschede und in Russland voraus. Ursprünglich sollte in Moskau, Kirow und Voronesch die holländische Reifenmarke produziert werden.

VomÜberleben zur Expansion

Oudshoorn manövrierte mit seiner von Giugiaro bestimmten Design-Philosophie Vredestein sukzessive vom Billig- zum Premiumreifenanbieter - in den Alpenländern mit anerkannter Winterreifenqualität. "Das Breitreifen-Segment ist mit 70 Prozent Anteil unsere Spezialität." Während Oudshoorn mit seinem langjährigen Führungsteam von Enschede aus die Konsolidierung seiner Nischenmarkenpolitik betreibt, legt sich Körpert in Österreich seine unmittelbaren Ziele zurecht: "250.000 Pkw-Reifen inkl. Maloya, 15.000 Landmaschinen-Pneus und an die 35.000 Velo-Reifen bilden die Basis ." (LUS)