Innovation ist das Schlüsselwort, wenn es um Navigation,
Kommunikation und Unterhaltung im Auto geht. Gemeinsam mit
professionellen Partnern kann der Autohandel auch in schwierigen
Zeiten die Kunden begeistern.
Wer sagt, dass Autohändler nur Autos verkaufen dürfen? Meistens
beschränken sie sich freilich darauf. Schade, denn so bleibt viel
Potenzial ungenützt: Gerade bei Multimedialösungen zum nachträglichen
Einbau locken interessante Margen. Der Markt biete großes Potenzial,
versichern Branchenkenner: Zwischen großenElektronikketten ihren
Servicewüsten einerseits und Kleinbetrieben mit mangelnden
Autokenntnissen andererseits können Kfz-Betrieben ihre Chancen
nützen. "Trotz Wirtschaftskrise ist der österreichische Autofahrer
nach wie vor zu Investitionen bereit", beobachtet Sepp Ebner,
Geschäftsführer vonA Auto Z. Die Tochter der Porsche-Holding ist für
den Zubehörvertrieb in den VW-,Audiund Seat-Organisationen
verantwortlich. Während die Nachfrage nach Multimedialösungen in
manchen osteuropäischen Ländern spürbar zurückgegangen ist, fürchtet
Ebner hierzulande auch in den kommenden Monatenkeinen Einbruch:
"Voraussetzung sind freilich entsprechend innovative Produkte."
Innovative Neuheit Dieses Kriterium erfüllt beispielsweise A ACR: Das
Schweizer Unternehmen ist einer der Partner von Auto Z, wenn es um
markenübergreifende Einbaulösungen geht. Besonders stolz ist
Vertriebsleiter Peter Geisel auf den neuen Naviceiver Zenec
ZE-MC2000, dessen Vielseitigkeit sich unter anderem an CD-und
DVD-Laufwerk, SD-Kartenslot sowie USB-und iPod-Anschlüssen zeigt.
Dank seines Designs fügt er sich harmonisch in viele VW-und
Seat-Cockpits ein, die günstigeren Preise sprechen Zielgruppen
unterhalb "echter" Herstellerlösungen an. "Mit diesem Produkt haben
wir im Grunde genommen keinen Wettbewerb", sagt Geisel."Die ersten
Marktreaktionen waren sensationell." Von einer Krise spürt auch
Geisel noch nicht allzu viel: Weder im Geschäft mit Auto Z, noch bei
den 14 unabhängigen Stützpunktpartnern oder in der eigenen
österreichischen Filiale.
Prominente Marken Mit einem Umsatz von gut 100 Millionen Euro ist T
TFK die Nummer 1 im heimischen Telekom-Großhandel. Seit der AutoZum
kümmert sich der Partner vieler renommierter Marken besonders um den
Autohandel: "Wir zeigen den Betrieben lukrative neue Geschäftsfelder
auf", betont Vertriebsleiter Stefan Windhager. Jüngstes Beispiel: Im
Auftrag von Nokia sucht TFK "Car Kit Partner", die dank
Produktschulungen und Marketingunterstützung zu echten
Kommunikationsspezialisten werden. "Voraussetzung sind natürlich
ausreichende innerbetriebliche Ressourcen und ein gewisses
Umsatzvolumen", erklärt Windhager, der vor allem Markenautohäuser für
das Konzept gewinnen will. Mittelfristig soll es 30 bis 50 Nokia Car
Kit Partner geben. Ebenfalls neu ist die Zusammenarbeit mit Kenwood:
TFK macht sich daran, die für das gute Verhältnis von Preis und
Leistung bekannte Qualitätsmarke als Exklusivpartner im Fachund
Autohandel zu etablieren. Zu den weiteren Neuheiten, die Windhager
und sein sechs Mitarbeiter starkes Außendienstteam derzeit forcieren,
zählen Einsteiger-Navigationssysteme von Garmin, speziell auf Lkws
und Wohnmobile zugeschnittene Navigationslösungen der Marke Snooper
sowie die universell einsetzbare MKI-Serie von Parrot: Mit drei
Geräten ermöglicht sie unkompliziertes Freisprechen ebenso wie
Multimediavergnügen.
Sprachsteuerung als Trumpf
Seit Kurzem bietet H Harman Becker die portablen Navigationsgeräte
Z204 und Z205 an. Ihre Sprachsteuerung entspricht beinahe den
OEM-Produkten des renommierten Herstellers: "Mit einem einzigen
Sprachkommando ist die Zielannahme möglich", erklärt Pressesprecher
Olaf Kappler den Kundenvorteil. Vertrieben werden die Geräte sowohl
über den Autohandel als auchüber Fachhändler und Elektronikketten
wie Mediamarkt oder Saturn. Nach wie vor sehr gefragt sind laut
Kappler die Einbaulösungen von Harman Becker. Für Innovationen und
Design, etwa die Reihe "Mexico" im Retrolook, greifen die Autofahrer
nach wie vor in ihre Geldtaschen.
Immer undüberall
"Die Endkunden sind in den vergangenen Monaten deutlich
preissensibler geworden", beobachtet dagegen Horst Jeziorko,
Verkaufsleiter von A Auto Plus. Dank seiner ausgezeichneten
Branchenzugänge kann der Zubehörgroßhändler dennoch punkten. Außerdem
setzen Jeziorko und Key Account Manager Martin Köhler auf
Innovationen wie das portable Multifunktionsgerät ClarionMIND. Die
Langform "Mobile Internet Navigation Device" macht deutlich, was
diese Lösung auszeichnet: Die Kombination aus Internetanbindung,
Bluetoothfähigkeit und Navigationsdatenbank mit einem starken
Intel-Prozessor und der Möglichkeit, auch im Auto jederzeit Musik,
Videos und Bilder zu genießen, ist laut dem Hersteller bislang
einmalig. Am österreichischen Markt soll sie ab Ende Juli für Furore
sorgen.
Schulung als entscheidender Faktor
Fortschrittliche Technik ist freilich nicht die einzige Voraussetzung
für den Markterfolg. "Der Händler muss sich mit den Produkten einige
Zeit beschäftigen, um sie wirklich kompetent erklären zu können",
weiß Köhler. Zwei seiner elf Außendienstmitarbeiter sind daher auf
die Einschulung der Vertriebspartner spezialisiert. Auch
Porsche-Manager Ebner weiß um dieWichtigkeit der Ausbildung. Auto Z
hat daher ein eigenes Schulungskonzept ins Leben gerufen, an dessen
erstem Turnus sich bereits 70 Personen beteiligen. "In vier Stufen
wird alles Wissenswerte rund um den Zubehörverkauf vermittelt",
erklärt Ebner. Die insgesamt achttägige Ausbildung beginnt mitzwei
Tagen zu den Geschäftsgrundlagen, gefolgt von Modulen zu rechtlichen
Rahmenbedingungen und zur effektiven Shopgestaltung. Am Ende des
Programms steht ein intensives Verkaufstraining. Die Investition in
derartige Schulungsmaßnahmen, betont Ebner, mache sich für ein
Autohaus auf jeden Fall bezahlt: "Ansonsten bleiben viele Umsätze auf
der Strecke." Gerade in Zeiten wie diesen könnte das fatale Folgen
haben.