Monatelang bemühte sich Franz Engleder, zumindest einen der fünf Standorte des Anfang Jänner insolvent gewordenen Autohauses Kirchberger zu übernehmen. Mit dem alteingesessenen Opel-Händler, der auch für Saab, Chevrolet und Skoda tätig war, verbinden den freien Händler aus Putzleinsdorf persönliche Erinnerungen: Immerhin wurde er dort ausgebildet.

Die Verwertung des Unternehmens dauerte Monate an. Nachdem das Bestreben der Ex-Eigentümer, doch noch einen Zwangsausgleich zu erreichen, gescheitert war, erhielt schlussendlich der Mercedes-Händler und Autozulieferer Wilhelm Oberaigner den Zuschlag.

Ertrag statt Umsatz

"Zwischen dem Rohrbacher Betrieb von Kirchberger und unserem Autohaus gibt es viele Synergien", schildert der umtriebige Unternehmer, der neben der Produktion von Allradkomponenten den Einstieg in die Luftfahrt-Teilefertigung plant. Künftig will Oberaigner in Rohrbach auch mit Opel und eventuell Skoda handeln. Wie es mit den Filialen St. Martin und Ottensheim weitergeht, soll dieser Tage feststehen.

In Eferding und Hofkirchen kam Engleder zum Zug, indem er die Autohäuser nachträglich von Oberaigner erwarb. "An diesen beiden Standorten sollten wir insgesamt 700 Neu- und Gebrauchtwagen pro Jahr verkaufen", sagt Engleder, für den Opel ebenfalls Fixpunkt in der Markenlandschaft ist. Oberaigner will seine Absatzzahlen noch nicht einschätzen. "Kirchberger war immer ein stark umsatzgetriebenes Unternehmen", sagt er. "Für mich muss der Ertrag stimmen. Wenn das gute Umsätze bedeutet, ist es mir recht. Ich werde aber sicher nicht um des Umsatzes willen rote Zahlen schreiben." Die immer wieder gestellte Frage nach der unternehmerischen Zukunft der Familie Kirchberger im Rahmen der Oberaigner-Gruppe dürfte damit beantwortet sein. (HAY)