Hat der Verband der Reifenspezialisten (VRÖ) ein Existenzproblem?
Nein, beteuert die Führungsriege.
Kein Achleitner, kein point-S-Mitglied Herbert Varga oder sonstiger
westösterreichischer Groß-und Einzelhändler fand den Weg zur 27.
Jahrestagung der Reifenspezialisten nach Bad Häring in Tirol. Wären
nicht Gründungsmitglieder wie Walter Antosch mit Gattin und Tochter,
Herbert Wadel mit Schwester, Familie Tennant oder die
Wondraschek-Brüder gekommen, es stünde schlecht um die Präsenz der
Reifenspezialisten im VRÖ. Lediglich die Repräsentanten von
Continental, Goodyear, Michelin, Pirelli und Vredestein verliehen der
Veranstaltung Kontur. Sie holten sich ihre VRÖ-Awards - Michelin und
Vredestein gingen leer aus - als Belohnung für Preis- und Liefertreueab. Applaudiert von wenigen Prozent Marktanteilshaltern. Wo sind die
Granden Weichberger, John, Plankenauer, Bruckmüller usw.? Jeder von
ihnen kocht mit derselben Industrie seine eigene Suppe. Vorbei am
heimischen Reifengeschäftsinteresse. So gesehen ist das Gebilde VRÖ
in der EU obsolet, murrendie einen, für die Abhaltung von Galadiner
und Generalversammlung taugt die Veranstaltung allemal, ätzen vor
allem Industrievertreter und leisten brav dazu ihren Obulus. Noch!
Hans-Jürgen Drechsler, Geschäftsführer im deutschen Bundesverband
Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV) redete sich den Mund
fusselig, den VRÖ im Europäischen Rat ins Mitentscheidungsverfahren
zu reklamieren. Die Kooperation zwischen BRV und VRÖ wird kaum
registriert. Vogel berichtete vom "ungenügendem Interesse" an
Schulungen und Seminaren. Selbst die Bestellung zum neuen
Vorstandsmitglied konnte einen Roland Dorfner nicht zur Tagung
bringen. Obmann James Tennant sieht zwar den Reifenhandel inmitten
der Wirtschaftskrise, nicht jedoch den VRÖ. Wohl so lange nicht, bis
die Industrie denGeldhahn wirklich zudreht. (LUS)