Von volkswirtschaftlicher Bedeutung

Wolfgang Bachmayer, OGM-Geschäftsführer

Österreich kann man aufgrund der Aktivitäten von Frank Stronach schon jetzt als Autostandort bezeichnen. Wenn die Übernahme durch Magna tatsächlich durchgezogen wird, käme noch der Zusatz "Produktion" hinzu. Volkswirtschaftlich wäre das von enormer Bedeutung. Profitieren würden vor allem diebereits bestehenden Betriebe, die als Zulieferer tätig sind. Es würde meiner Meinung nach auch eine zusätzliche Ansiedelung automotiver Unternehmen stattfinden mit dem Vorbehalt und der Annahme, dass sich die Konjunktur wieder erfängt. Unser Land besitzt nämlich bezüglich Autotechnik enormes Knowhow und eine hohe Facharbeiterquote. Das würde mit einem zusätzlichen Engagement von Magna weiter aufrecht beziehungsweise ausgebaut werden. Österreich könnte also nichts Besseres passieren.

Andreas Rudas, Mitglied des Vorstands der RTL-Gruppe

Große Bedeutung

Ich kenne Magna intern sehr gut. Wenn also Magnaüberlegt, ein Projekt umzusetzen, dann ist das im Vorfeld wohl durchdacht. Es arbeiten dort Profis, die nicht zufällig auf ihrem Posten sitzen, was man von der Politik mitunter nicht behaupten kann. Das heißt, das Angebot, das Magna gelegt hat, ist sicherlich 1:1 umsetzbar. Es besteht nur die Gefahr, dass die Politik die Rahmenbedingungen zu hoch schraubt. Für Opel gäbe es allerdings keinen idealeren Partner. Profitieren wird auch Österreich, das sich in Zukunft wieder als richtiges Autoland präsentieren könnte. Magna hat, wie die Geschichte bereits bewiesen hat, eine große Bedeutungfür Österreich. Geht es diesem Unternehmen gut, dann geht es auch Österreich gut.

Dkfm. Günther Spak, "freiberuflicher" Pensionist

Konnte nichts Besseres passieren

Opel konnte nichts Besseres als dieÜbernahme durch Magna passieren. Der Konzern ist der einzige der Interessenten, der die nötige Potenz für ein nachhaltiges Bestehen der Marke hätte. Zu den anderen Mitbietern hatte ich von Vornherein weniger bis gar kein Vertrauen. Auch wenn Magna ein österreichisch-kanadischer Konzern ist, für mich bleibt Opel eine deutsche Marke mit langer Tradition. Es wäre nicht wichtig, dass sich Österreich wieder als Autobauerland rühmt. Wichtiger ist allerdings, dass durch eine Übernahme von Magna auf lange Sicht heimische Arbeitsplätze gesichert werden.

Jose Cazalla, stellvertretender Geschäftsführer

Nicht leichtfertig opfern

Es ist für Opel die beste Lösung, dass Magna zum Zug gekommen ist. Ich bin auch überzeugt, dass gleichzeitig auch Österreich davon profitiert. Der austrokanadische Zulieferer wird sicherlich heimische Produktionsstätten bevorzugen. Das heißt, Arbeitsplätze würden nicht leichtfertig geopfert werden.Immerhin bestehen ja schon jetzt Standorte, die sich in puncto Qualität und Zufriedenheit bereits bewährt haben. Opel ist für mich jedenfalls eine Traditionsmarke, die im besten Fall sogar unter teilweise österreichischer Flagge weiter bestehen sollte.

Erich Pomassl, Selbstständiger

Reine Emotionalität

Für mich war Magna von Anfang an die interessanteste Option für eine Opel-Übernahme. Der US-Investor RHJ war vorzeitig aus dem Rennen und Fiat wäre wie ein neues General Motors gewesen. Opel und Fiat haben jeder für sich kein Geld. Bei einer Übernahme hätte man überspitzt gesagt doppelt keinGeld. Wie gesagt, der austrokanadische Konzern war der vernünftigste Kandidat. Dass Magna infolge keine anderwertigen Aufträge bekäme, sind für mich Unkenrufe. Denn der Zulieferer rund um Frank Stronach wird sich voll auf Opel konzentrieren und wird sich auch um keine anderen Aufträge bemühenmüssen. Die Auslegung, dass Opel dank der Übernahme durch Magna eine quasi österreichische Marke wird, ist meiner Meinung nach reine Emotionalität. Denn die Zeit ist schon lang vorbei, dass man eine Marke aufgrund der unterschiedlichen Produktionsstätten rein auf ein einziges Land eingrenzen kann.