Lehrlingsausbildung? Heimo Köck weiß, wovon er spricht. Seit 1978 hat er dutzende junge Leute beim Einstieg ins Berufsleben begleitet. Sein eigener Werdegang führte ihn über die Autohäuser Stipschitz, Felber und Liewers in die Selbstständigkeit: Vor neun Jahren gründete er im niederösterreichischen Markt Piesting eineWerkstatt, die seit 2006 als Mitglied von Bosch Car Service fungiert.

Im Werkstattkonzept hat sich schnell herumgesprochen, dass Köck ein Händchen für das Außergewöhnliche hat: So sind auf dem 3.000 Quadratmeter großen Betriebsgelände ein Motorradshop und ein Imbiss eingemietet - das freut die Kunden und Ehefrau Monika, die für die Firmenkassa zuständig ist. Noch etwas hebt den Oldtimerfan von seinen Branchenkollegenab: sein Engagement für junge Leute mit schwierigem Lebenshintergrund.

Verein als Partner

Alexander Wastl kam vor zwei Jahren aus einer therapeutischen Wohngemeinschaft in den Betrieb, um eine Schnupperlehre zu absolvieren. "Jetzt kann man sich kaum einen besseren Lehrling vorstellen", ist Köck zufrieden.

Künftig wird Sozialarbeit noch größer geschrieben, denn der "Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen" hat den Betrieb gepachtet. Obmann der Organisation, die in Piesting mehrere Wohnzentren führt, ist Hermann Radler. Nun kann der bekennende Autofreak seinen Schützlingen, die zwar physisch und psychisch gesund sind, doch aus zerrütteten Familien kommen, auch nach dem Ende ihrer Schulzeit unter die Arme greifen. Zumindest drei Jugendliche sollen künftig parallel zu Kfz-Technikern ausgebildet werden.

Starkes Netzwerk

Eines ist Köck wichtig: "Bei allem sozialen Engagement sind und bleiben wir eine ganz normale Werkstätte, die sich bemüht, alle Kundenwünsche professionell zu erfüllen." Dabei erweist sich das mittlerweile bundesweit 91 Betriebe in ganz Österreich umfassende Netzwerk Bosch Car Service als wichtige Stütze. Denn so sehr freie Werkstätten derzeit von sparsamen Autofahrern und älter werdenden Fuhrparks profitieren - auf lange Sicht seien starke Partner unverzichtbar, ist Köck überzeugt: "Betriebe, die nicht investieren und zu wenig auf die Weiterbildung achten, werden es in Zukunft sehr schwer haben."