Doch manchmal gibt sich Brüssel Mühe, alle Vorurteile zu bestätigen: Zum Beispiel dann, wenn die EU-Kommission aus Faulheit, Angst, Unwissen oder einer beliebigen Kombination dieser drei Eigenschaften tausende Unternehmen gefährdet.

Gemeint ist die Diskussion um die Kfz-GVO, die im Mai 2010 ausläuft. Die einjährige Kündigungsfrist ist bereits vorüber, doch die Branche tappt im Dunkeln. Die Kommission beschränkt sich darauf, in gemütlichen Abständen unverbindliche Studien zu veröffentlichen. Fällt sie doch ein Urteil, erwarten viele nur eine befristete GVO-Verlängerung. Auf der Strecke bleibt die Zukunftssicherheit. Deutsche und französische Marken kündigen gar schon ihre Partner, obwohl die als Begründung herangezogene Neuregelung völlig unklar ist. Rechtlich ist das fragwürdig, politisch höchst unverantwortlich.