Kein Ereignis hat in den vergangenen Monaten im Teilehandel für so viele Schlagzeilen gesorgt wie die Fusion von KSM und Trost. Dass trotz 770 Millionen Euro Gesamtumsatz und 190 Filialen in 9 Ländern der Bezug zum regionalen Kunden nicht verloren geht, sollte die Eröffnung der neuen Niederlassung in Graz unter Beweis stellen. Der Stimmung unter den Gästen nach zu urteilen, ist dies mehr als gelungen.

Zu den Stammkunden aus der Steiermark und dem südlichen Burgenland zählt Rupert Skotschnigg, der scheidende Landesinnungsmeister der Kfz-Techniker: Schon sein Vater kaufte Lkw-Teile in der Vorgängerfiliale, die im Zuge der Übersiedelung in die Paula-Wallisch-Straße geschlossen wurde.

Expansion auf Nutzfahrzeuge

Beim Stichwort Lkw schließt sich der Kreis: "Es ist unser erklärtes Ziel, die Kompetenz, die das Haus Trost bei Nutzfahrzeugteilen hat, auch in Österreich zu nutzen", erklärt Thankmar Graeger, Vorstand des Gemeinschaftsunternehmens. In Graz wurde für die Rückkehr dieser Produktgruppen bereits mit einem großzügig dimensionierten 3.500 Quadratmeter Grund- und 1.000 Quadratmeter Baufläche umfassenden Areal vorgesorgt. Im Kerngeschäft mit Teilen und Werkstattausrüstung für Pkws setzt KSM auf eine rasche Belieferung: So werden die 15.000 Artikel, die ständig in Graz vorrätig sind, 2 bis 3 Mal täglich sowie im Nachtsprung zugestellt. Um die Kundenbetreuung kümmern sich 15 Mitarbeiter, geführt von Standortleiter Alfred Rossmann und dem regionalen Vertriebsleiter Christian Zenz.

Größe als Überlebensfaktor

Weiters betont Prokurist Andreas Baudermann das umfassende Dienstleistungspaket, das sich in den drei Konzepten KSM Partner, 1A Autoservice und Bosch Car Service niederschlägt. "Damit sichern wir das Überleben der freien Werkstätten, die wiederum unsere Zukunft sichern", pflichtet Graeger bei. Dass der Überlebenskampf im Teilehandel härter wird, steht außer Frage. Das verleiht der Fusion von KSM und Trost eine weitere Dimension - ernster, als der Stolz auf die beeindruckenden Zahlen in den offiziellen Mitteilungen: Das Mehr an Service, das im Kampf um Marktanteile gefordert wird, verlangt auch mehr Investitionen. Diese könnten sich bald nur mehr wirklich große Unternehmen leisten, meint Graeger: "Der Teilegroßhandel ist im Gegensatz zur Werkstätte zurGröße verdammt." (HAY)