Am Rande des Treffens am idyllisch gelegenen Linslerhof nahe Saarlouis im Saarland machte ein TV-Auftritt von Liqui Moly/Meguin-Eigentümer Ernst Prost die Runde. In der ARD-Sendung "hart aber fair" hatte er einen viel beachteten Diskussionsbeitrag über die Verantwortung mittelständischer Unternehmer in der aktuellen und häufig übertrieben desaströs dargestellten Wirtschaftssituation abgeliefert.

Starker Rückgang in Deutschland

In seiner Begrüßung spielte Meguin-Standortleiter und Kolloquium-Leiter Gerd Ludwig auf die soziale Kompetenz seines Chefs an und machte darauf aufmerksam, dass der gesamte Mineralölhandel heuer vor einem schwierigen Jahr stehe. Im ersten Monat 2009 wurde in Deutschland ein Minus von 24,8 Prozent bei Motorölund von 41,2 Prozent bei Kfz-Getriebeöl verzeichnet.

Motoröl ist eine ganz besondere Essenz, deren Produktion auf der Zusammenarbeit einer Vielzahl von Spezialisten beruht. Die Experten machten deutlich, dass die Spezialhersteller von Grundöl, Additiven und Testgeräten alle Register ziehen müssen, um den heutigen Anforderungen der Autohersteller an Motoröl gerecht zu werden. Nur so können die immer höheren Normen bei Qualitätssteigerung, Abgasund Verbrauchsminimierung sowie Verschleißfestigkeit erfüllt werden.

Faktoren, die die Ansprüche an das Motoröl immer höher schrauben, sind die fortschreitende Verkleinerung der Motoren und der immer höheren Verdichtung im Zylinderraum sowie der Einsatz neuer Treibstoffe wie dem Biodiesel. Dadurch werden neue und höhere Anforderungen an die Kolbenreinheit und die Vermeidung von Schlammbildung in der Ölwanne gestellt.

Kein Grund zur Panik

Zu den genannten Aspekten kommt, dass die Füllmengen kleiner, die Lebenszyklen kürzer und die Produktdifferenzierung (jedes Modell bald mit eigener Ölspezifikation) größer wird. Das anspruchsvolle Profil, das daraus für Motoröl folgt, soll überdies bei stabilen Preisen gewährleistet werden. Zwei Redner (Gerd Ludwig und Sebastian Dörr von Lubtrade) machten klar, dass die Preisbildung beim Motoröl außerhalb der Zugriffsmöglichkeit der unmittelbaren Akteure liegt.

Wie viel Schmierstoffe kosten, hängt wesentlich von der Entwicklung des voraussichtlich weiterhin starken Schwankungen unterworfenen Rohölpreises ab. Dazu kommt die Bereitschaft der Raffinerien, Grundöle (normalerweise 1 Prozent der gesamten Verarbeitungsmenge) im bisherigen Umfang zu produzieren. Neuere Verfahren erlauben es,aus dem Rohstoffrest höherwertige Produkte zu extrahieren.

Aber kein Grund zur Panik: Gut aufgestellte Unternehmen wie Liqui Moly/Meguin stehen für Versorgungssicherheit auch in der Zukunft.