Gut ein Jahr nach derÜbernahme des Shell-Vertriebs zieht Haberkorn
Ulmer eine positive Bilanz. Machen derartige Partnerschaften Schule?
Qualität ist alles. Umso besser, wenn sie von unabhängiger Seite
bestätigt wird: Kürzlich hat das renommierte britische Institute of
Transport Management Shell Helix als besten automotiven Schmierstoff
des Jahres ausgezeichnet. Die Juroren lobten die "einzigartige aktive
Reinigungstechnologie" von Helix Ultra, die Bemühungen um
Umweltschutz sowie das Internetportal "LubeMatch", das dem Autofahrer
bei der Wahl des geeigneten Motoröls hilft.
"Für uns bedeutet das eine objektive Anerkennung der
Produktqualität", freut sich Wolfgang Schneider, Vertriebsleiter bei
Haberkorn Ulmer. Die aus Vorarlberg stammende Firma übernahm im
vergangenen Frühjahr von Shell die Betreuung von Kfz-Betrieben und
Großhändlern. Ein mutiger Schritt, denn trotz 900 Mitarbeitern in
acht Ländern und 230 Millionen Euro Umsatzvolumen war Haberkorn Ulmer
in der Branche weitgehend unbekannt. Das hat sich rasch geändert,
berichtet Schneider zufrieden: "Unsere Zwischenbilanz fällt überaus
positiv aus."
Individuelle Betreuung
Schneider führt die schnelle Marktakzeptanz vor allem auf sein
engagiertes Team zurück: "Wir haben Erfolg, weil wir die richtigen
Mitarbeiter haben." Sieben Personen umfasst die Außendienstmannschaft
zur Werkstattbetreuung, neben Innen-und Außendienst gehört dazu
Anwendungstechniker Rudolf Motlicek. Er hält Seminare und Schulungen
ab, besucht auf Wunsch aber auch gerne Betriebe vor Ort. "Ein, zwei
Stunden im Anschluss an den Arbeitstag reichen aus, um technische
Grundlagen zu vertiefen und gegenüber dem Kunden sattelfest zu sein",
erklärt Motlicek.
Hilfreich im Kundengespräch sind auch die Werbematerialien und
Argumentationsleitfäden, mit denen die Vertriebspartner ausgestattet
werden. Ein besonderer Schwerpunkt wird in den kommenden Monaten auf
dem viel bemühten "Nachfüllliter" liegen: Schneider kündigt eine
umfassende Marketingkampagne an, die von attraktivenEinkaufskonditionen für die Betriebe begleitet werden soll.
Marktnähe als Trumpf
Das Engagement der vergangenen Monate soll sich weiterhin bezahlt
machen: Wenngleich der Marktführer wohl unerreichbar ist, dahinter
will Haberkorn Ulmer möglichst viel Boden gewinnen. Dass man keiner
der internationalen "Majors" ist, betrachtet Schneider keineswegs als
Nachteil. Zum einen sei man nicht gezwungen, Rücksicht auf die
Produktionsbedürfnisse zu nehmen, zum anderen könne mansich auf die
unmittelbare Marktpräsenz konzentrieren. Als Beispiel nennt Schneider
das Lager in Wien-Favoriten, in dem rund 3.000 Paletten Motoröl
vorrätig gehalten werden können: "Wir haben die richtigen Produkte im
richtigen Ausmaß auf Lager und bringen sie in der richtigen Zeit zum
Kunden."
Guter Boden für Outsourcing
Wird sich der Trend zum Outsourcing fortsetzen? Angesichts der
schrumpfenden Märkte kommen die Mineralölkonzerne jedenfalls unter
zunehmenden Kostendruck. Insgesamt dürfte der österreichische
Schmierstoffmarkt heuer bis zu 30 Prozent zurückgehen. "Der
automotive Bereich ist noch vergleichsweise gering betroffen", meint
Schneider, doch auch hier sei zumindest mit leichtenEinbußen zu
rechnen. Gut möglich, dass angesichts dieser Rahmenbedingungen die
erfolgreiche Partnerschaft von Shell und Haberkorn Ulmer zum Vorbild
für weitere Konzerne wird.