Ruhestand? Für Dytrich war das rasch ein Unwort: "Nur mit Gartenarbeit habe ich es einfach nicht ausgehalten", lacht der 62 Jährige, der im Frühjahr 2007 folgerichtig in seinen zweiten unternehmerischen Frühling aufbrach: Mit Starmann Südosteuropa gründete er ein Unternehmen, das sich auf den Import hochwertiger, doch preislich äußerst attraktiver Teile aus chinesischer Produktion spezialisiert hat.

In Mittel- und Osteuropa konnte sich Dytrich mit seinen Geschäftspartnern Sabine Fux und Gerald Vondracek, die beide ebenfalls auf GKN-Erfahrung zurückblicken, rasch etablieren. Nun nimmt man Österreich ins Visier: Mit Forstinger wurde schon vor Monaten ein prominenter Großkunde gewonnen, nun vertrauen auch immer mehr regionale Händler auf Starmann.

Klare Preise

"Wir setzen auf ein transparentes Bruttopreissystem, das bis zu der Werkstatt oder dem Endkunden durchschlägt", erklärt Dytrich den Kern seiner Strategie. Die importierten Stoßdämpfer, Radlagersätze und Lenkungsteile seien nicht nur deutlich günstiger als die Konkurrenzprodukte etablierter Marken, sondern würden auch wesentlich höhere Margen ermöglichen - für alle Geschäftspartner.

"Von Wien bis Klagenfurt verschicken wir bereits täglich Lieferungen", sagt Dytrich. In Wien-Liesing wurde beim Funktionärs- und Branchenkollegen Bernhard Dworak daher ein 300 Quadratmeter großes Lager eingerichtet. Mittelfristig soll der österreichische Markt bis zu 50 Prozent des Umsatzvolumens ausmachen. Ein Plan, der besser aufgehen sollte:Denn mit der Selbstständigkeit hat sich der ehemalige Konzernmanager Dytrich nicht nur einen Traum erfüllt, sondern auch beachtliches Risiko auf sich genommen. (HAY)