Über mangelndes Interesse konnte sich Standortleiter Michael Holzer nicht beklagen: Gut 200 Kunden und Partner besuchten die Filiale, in der sich zehn Mitarbeiter neben dem Tagesgeschäft um technische Unterstützung sowie Garantie- und Gewährleistungsabwicklung kümmern. Darüber hinaus ist der Betrieb Kompetenzzentrum für Dieseltechnik: eine Funktion, die immer wichtiger wird.

Umfassendes Konzept

"Auch wenn die Neuzulassungen zuletzt etwas zurückgegangen sind, entfallen 52 Prozent des österreichischen Pkw-Bestands auf Dieselmodelle", weiß Techniker Manfred Billmayer. Dieser im internationalen Vergleich außerordentlich hohe Anteil schlägt immer stärker auf das Werkstattgeschäft durch. Doch die Dieseltechnik ist anspruchsvoll: Ein Common-Rail-Aggregat sachgemäß zu reparieren, erfordert einiges Knowhow.

Hella reagiert mit dem Konzept Delphi Diesel Point: Für eine Einmalzahlung von 7.500 Euro erhalten Werkstätten Diagnosegeräte, Werkzeuge, Schulungen sowie eine Signalisation, die sie als Dieselspezialist für alle Automarken ausweist. "Der Techniker kann sich darauf verlassen, dass er mit unserer Hilfe alle Fahrzeuge reparieren kann", erklärt Billmayer, der als ehemaliger Werkstattmeister bei Auto Günther den Betriebsalltag aus langjähriger Erfahrung kennt. Derzeit gibt es in Österreich vier Diesel Points, langfristig sollen es bis zu 200 sein. Heuer hat sich Billmayer, der das Konzept gemeinsam mit den regionalen Großhandelspartnern propagiert, einen Ausbau auf 40 Standorte zum Ziel gesetzt.

Flexibles Diagnoseangebot

Multimarken-Diagnose für alle Wünsche und Ansprüche offeriert Hella im Joint Venture mit Gutmann: Das Sortiment reicht vom handlichen mega macs 42 bis zur kombinierten Abgas-Diagnosestation compaa macs GM3. Dass in der Wirtschafts- und Kreditkrise Investitionen schwerer fallen, wirkt sich auch auf den Markt für Diagnosegeräte aus. Da kommt ein zum Jahresbeginn gestartetes Finanzierungsmodell HGS Plus gerade recht: "Schon ab einer monatlichen Gebühr von 99 Euro bekommt die Werkstätte ein Komplettpaket, mit dem sie die vollwertige Systemdiagnose einschließlich Grundeinstellungen an mehr als 300 Modellen durchführen kann", erklärt Produktmanager Helmut Straberger. Zu diesem Paket gehören Tester, Adapter, Software-Updates und technische Daten. Straberger verweist auf den Wegfall des Investitionsrisikos, beispielsweise betrage die Mindestvertragsdauer beim mega macs 42 nur zwölf Monate.

"Bereinigung ist sicher"

Walter Michael Jordan, Geschäftsführer von Hella Handel Austria, ist unterdessen mit dem aktuellen Geschäftsgang durchaus zufrieden. Sein heimisches Netz umfasst rund 200 Servicepartner, unter denen es zur "einen oder anderen Verschiebung" komme. Weitgehend stabil seien die gut ein Dutzend Großhandelspartner. Einziger weißer Fleck auf der Landkarte der Vertriebsgesellschaft, die auch für Slowenien verantwortlich zeichnet, ist Vorarlberg. Daran werde sich wohl nichts ändern, erklärt Jordan: "Der Vorarlberger Markt ist angesichts seiner geringen Größe schon außerordentlich dicht besetzt."

Die eigenen Perspektiven schätzt Jordan durchaus positiv ein. Dennoch warnt er vor dem Zweckoptimismus, den die heimische Teile-und Werkstattausrüstungsszene zuweilen allzu plakativ an den Tag legt: Angesichts des eng abgesteckten Marktes, der immer vorsichtigeren Banken und internationaler Konzentrationstendenzen werde es "ganz sicher eine gewisse Bereinigung geben".