Univ.-Prof. Hans Peter Lenz ließ es in seiner Begrüßungsadresse anklingen: Die Automobilindustrie steht vor keiner Revolution, sondern einer langfristigen Evolution, die sich vor allem an der Effizienzsteigerung aller beteiligten Elemente orientiert. An der Entwicklung der Elektromobilität, das zeigten gleich die Eingangsstatements führender Technikchefs aus der Branche, führt kein Weg vorbei. Die Hersteller aller Marken arbeiten an dem Thema, machen aber gleichzeitig klar, dass längerfristig der Verbrennungsmotor die Hauptantriebstechnik bleiben wird und zahlreiche Optimierungspotenziale birgt. Zum Auftakt referierten im Plenum des Symposiums Dipl.-Ing. Wolfgang Hatz von Porsche, Dipl.-Ing. Peter Langen von BMW und Dr. Jürgen M. Geißinger von Schaeffler über Fragen der nachhaltigen Mobilität, zu der sie sich aus ganzem Herzen bekannten.

Hybrid in Sportwagen

Hatz betonte, dass in Zukunft die Steigerung der Effizienz eineüberragende Rolle spielen werde. Zum Beweis plauderte er aus dem Nähkästchen und zeigte anhand von Neuentwicklungen des Sportwagenherstellers, dass in Serienfahrzeugen eine Steigerung der Dynamik mit einer Senkung des Kraftstoffverbrauchs vereinbar sei. Besonders freute er sich, dass sein Haus inder Hybridentwicklung für Sportwagen deutlich die Nase vorn hat.

Lange hob hervor, dass BMW mit der Marke BMWi im Bereich der Elektromobilität aktiv sei, gleichzeitig aber an Mobilitätslösungen der Zukunft arbeite, die über das einzelne Fahrzeug weit hinausgingen. Unter anderem unterstrich er das Interesse von BMW an Carsharing-Modellen.

Geißinger rechnet mit einer weiteren Differenzierung der Antriebsvielfalt, wobei Verbrennungsmotoren nach wie vor dominieren werden, der Hybrid-bzw. Elektroanteil aber stetig steigen wird. Beläuft sich der Anteil konventioneller Antriebe derzeit auf rund drei Viertel aller produzierten Fahrzeuge, wird er bis 2030 zwar auf zwei Drittel sinken, aber immer noch dominant sein.

Neue Kundenanforderungen

Geißingers Haus konzentriert sich u. a. auf die Weiterentwicklung des Antriebstranges im Spannungsfeld von Verbrennungsmotor und Elektromobilität mit dem Ziel der Verbrauchsoptimierung und Schadstoffreduzierung.

Am Symposium sind insgesamt 50 Redner und Sektionsleiter in Erscheinung getreten - zum großen Teil in parallel geführten Vortragspaketen, um der Vielfalt der Themenstellungen Rechnung zu tragen. Quintessenz der Referate war es, dass die Branche das größte Interesse daran hat, Nachhaltigkeit nach allen Regeln der Kunst zu realisieren.

Nach Studien der TU Aachen, präsentiert von Univ.-Prof. Lutz Eckstein, werde das Bewusstsein der künftigen automobilen Kundengeneration für Effizienz, Kosten und Umweltverträglichkeit der Fahrzeuge deutlich zunehmen. Der Wissenschaftler hob hervor, dass ein erheblicher Forschungs-und Entwicklungsbedarf in Bezug auf den Antriebsstrang notwendig seien, um diesen Anforderungen an Kosten, Umweltverträglichkeit und Verbrauch unter strikten legislativen und energiepolitischen Randbedingungen optimal erfüllen zu können. (LHO)