Ab dem kommenden Jahr dürfen in der EU nur mehr Fahrzeuge typisiert werden, die ohne das Klimamittel R134a auskommen. Stattdessen haben sich die Autobauer, die kurz sogar mit dem natürlichen Ersatzstoff R744 geliebäugelt haben, auf das chemische Mittel HFO-1234yf geeinigt. Dieses ist zwar klimafreundlicher, aber auch leichter entzündbar als die bewährte Substanz.

Keine falsche Zurückhaltung

"Vor dem vierten Quartal 2011 wird es aber noch gar keine ausreichenden Produktionskapazitäten für HF-1234yf geben", berichtet Klimaexperte Andreas Lamm von der kürzlich in Frankfurt abgehaltenen "European Automotive Airconditioning Conference". Daher werde das Thema "wohl erst 2012 oder 2013 für den Aftermarket interessant". Mit Nachdruck warnt Lamm die Kfz-Betriebe davor, aufgrundder Systemumstellung anstehende Investitionen auf die lange Bank zu schieben. Der Kauf eines Klimaservicegeräts, das mit R134a arbeitet, sei nach wie vor sinnvoll: "Diese Fahrzeuge werden mindestens bis 2025 in großer Zahl in die Werkstätten kommen."

Ob altes oder neues Mittel und unabhängig von den unterschiedlichen Schulungsauflagen für Kfz-Techniker und Karosseriebauer: "Der Besuch von Klimakursen ist immer sinnvoll", sagt Lamm, der beispielsweise für Birner, Denzel und ATU Seminare abhält. Der sorgsame Umgang mit Klimamitteln macht sich nicht nur finanziell, sondern auch im Hinblick auf den Umweltschutz bezahlt: R134a ist schließlich 150 Mal klimaschädlicher als CO 2